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Die Havel ist kein gewöhnlicher Fluss. Sie ist eine der wichtigsten Lebensadern Brandenburgs. Dabei verleiht sie einer ganzen Niederungslandschaft ihr unverwechselbares Gepräge – dem überall wasserdurchsetzten Havelland. Auf ihrem Weg fließt sie an beschaulichen Orten, bedeutenden historischen Stätten und unberührt gebliebenen Naturlandschaften vorbei. Wie Perlen auf einer Kette fädelt die junge Havel See an See. Das verträumt dahinfließende Gewässer streift malerische Orte wie Himmelpfort und Fürstenberg. Oberhalb Berlins wandelt sich die Havel eher zum Flüsschen. Die Eleganz Potsdams und den Trubel Berlins hinter sich lassend, fließt sie gemütlich durch das ursprüngliche, mal liebliche, mal raue Havelland. Die Regionen an der Havel begeistern mit großartigen Wassersportzentren.
Aktuelle Wassertemperatur Havel, Potsdam-Humboldtbrücke: 6 °C
Aktuelle Wassertemperatur Havel, Pfaueninsel (Berlin): 5 °C
Verlauf der Havel
Inmitten der Mecklenburgischen Seenplatte hat die Havel ihre Quelle, genauer: ihren Quellsee. Diese Ehre wird dem unscheinbaren Middelsee zu Teil. Er liegt nahe dem Dambecker See bei Kratzeburg. Bei Neustrelitz bilden die ersten größeren Ferienseen den Havellauf. Wie eine fließende Seenkette fädelt sich der Fluss durch das Havelland. Dabei zeigt die Havel als typisches Tieflandgewässer ein extrem geringes Gefälle von nur 41 Meter. Die markanten Kennzeichen ihres Flusstyps sind die große Zahl der durchflossenen Seen und seenartigen Erweiterungen sowie zahlreiche Abzweigungen als auch kanalisierte und gestaute Abschnitte. Die Havel gliedert sich in drei Bereiche: die „Obere Havel“ von der Quelle bis zur Spreeeinmündung, die „Mittlere Havel“ bis zur Stadt Brandenburg und anschließend die „Untere Havel“, welche bis zur Mündung fließt.
Zum größten rechtsseitigen Zufluss wird die Havel erst mit Aufnahme der Spree, die im Berliner Stadtteil Spandau in den Fluss mündet.
Der bekannteste und belebteste Teil ist die Mittlere Havel. Zwischen Spandau und Brandenburg durchfließt sie zahlreiche Becken, die während der letzten Eiszeit durch das Inlandeis geschaffen wurden. Heute reiht sich hier ein See an den anderen. Anschließend umspült die Mittlere Havel das Havelland, welches sich nördlich des Flussabschnitts erstreckt.
An der Unteren Havel wird es stiller. Der Schiffsverkehr nimmt ab und sie führt durch naturbelassene Landschaften. Das Feuchtgebiet Westhavelland erfährt hier internationale Bedeutung. Bei Havelberg mündet die Havel in die Elbe.
Zahlen & Fakten zur Havel
Von ihrem Quellgebiet im Süden der Mecklenburgischen Seenplatte legt sie bis zur Mündung in die Elbe eine Flussstrecke von 325 Kilometer zurück. Als ruhiger Binnenfluss durchquert sie die Mark – tief im Herzen Brandenburgs.
- Das Einzugsgebiet der Havel erreicht 24.000 Quadratkilometer.
- Mit einer Länge von 334 Kilometer ist die Havel der längste rechtsseitige Nebenfluss der Elbe.
- Ihre Quelle liegt bei Ankershagen in Mecklenburg Vorpommern. Bei Rühstädt in Brandenburg mündet sie in die Elbe.
- Zwischen Quelle und Mündung beträgt die Entfernung nur 94 Kilometer.
- Fürstenberg ist die erste Kleinstadt an der Havel.
- Auf ihrem Flusslauf ergibt sich ein geringer Höhenunterschied von 40 Meter.
- Dank der zahlreichen Seen, die sie durchfließt, hat die Havel ein beachtliches Speichervermögen. Ihren Wasserstand hält sie auch während andauernder Trockenperioden. Bedrohlich hohe Wasserstände sind selten.
- Linke Nebenflüsse: Spree, Woblitz, Plane, Templiner Gewässer.
- Rechte Nebenflüsse: Rhin, Neue Jäglitz, Dosse, Tornower Fließ.
- Berlin und Potsdam sind die Großstädte am Fluss.
Tipp: mit dem Ausflugsschiff auf der Havel. Die Fahrgastschiffe der Weißen Flotte starten von der Langen Brücke in Potsdam. Die Fahrtziele führen durch die Kette der Havelseen nach Brandenburg und zum Plauer See. Beliebte Ziele für kürzere Fahrten sind die Erholungsorte Caputh und Ferch am Schwielowsee sowie Werder am Plessower See.
Wetterinformationen & Klimadaten Havel
Nachfolgend finden Sie Infos zum aktuellen Wetter und eine Wettervorhersage sowie eine Übersicht über die wichtigsten Klimadaten rund um die Havel.
Wetter an der Havel bei Hennigsdorf:
Klimatabelle Havel bei Berlin:
Jan | Febr | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug | Sept | Okt | Nov | Dez | |
Max. Temperatur Ø (°C) | 3 | 4 | 8 | 13 | 19 | 22 | 24 | 24 | 19 | 13 | 7 | 4 |
Min. Temperatur Ø (°C) | -2 | -2 | 1 | 4 | 9 | 12 | 14 | 14 | 10 | 6 | 2 | -1 |
Sonnenstunden (Stunden/Monat) | 9 | 10 | 12 | 14 | 16 | 17 | 17 | 15 | 13 | 11 | 9 | 8 |
Regentage (Tage/Monat) | 9 | 7 | 8 | 7 | 8 | 8 | 8 | 8 | 7 | 7 | 9 | 10 |
Niederschlag (mm) | 45 | 35 | 38 | 36 | 54 | 63 | 62 | 61 | 46 | 41 | 46 | 49 |
Wissenswertes & Urlaubstipps zur Havel
Einem von Seen und Wäldern geprägten Landstrich verleiht die buchtenreiche Havel ihren Charme. Von den Mecklenburgischen Seen kommend, fließt das noch kleine Flüsschen in seinem Oberlauf südwärts. Sie durchquert eine stille und romantische Landschaft bis sie in die Hauptstadtregion gelangt. Schon bald untermalt die Havel das reizvolle Westhavelland mit seinen Wassergräben, Altarmen und moorigen Wiesen. Natürliche Auwiesen, die regelmäßig überschwemmt werden, säumen die Untere Havel. Hier gilt „Petri Heil“! Die Region ist ein Dorado für Angler – großer Fischreichtum lässt Anglerherzen höherschlagen.
Im Flusslauf – die schönsten Plätze auf dem Weg zum Naturpark Westhavelland
Zwischen Fürstenberg, Ravensbrück, Zehdenick und Spandau:
Die Wiege der Havel bei Dambeck ist noch nicht annähernd so alt wie sie selbst. Vor 600 Jahren wurde zwischen den Dörfern Klockow und Ankershagen ein Damm aufgeschüttet. Man trennte die junge Havel von ihren Quellseen ab. Ihre Geburtsstätte verlegte man in das Gebiet des heutigen Nationalparks Müritz.
Auf ihrer noch jungen Reise erreicht sie die alte Stadt Fürstenberg. Das Fürstenberger Seenland besticht mit ausgedehnten Wäldern und zahlreichen kleinen und großen Seen. Der Slogan dieses Seenlands lautet: „Erleben wie die Stille klingt“. Der Wasserreichtum dieser Gegend lässt sich am besten vom Wasser aus erkunden. An der Kanustation ankern neben Kanus zahlreiche Haus- und Motorboote. Mit dem Floß, Kaffekahn oder einem historischen Lastensegler – hier schippert jeder übers Wasser, wie er mag. Sehenswert sind die Städtchen Ravensbrück, Himmelpfort, Oranienburg und Sachsenhausen. Schloss Oranienburg in der gleichnamigen Stadt ist die älteste barocke Schlossanlage der Region.
Zwischen Wannsee, Potsdam, Glindow und Brandenburg:
In der Mitte dieses Flussabschnittes liegt das „preußische Arkadien“.
Der Glindower See südlich von Werder bildet zusammen mit den anderen Havelseen ein Paradies für alle Wasserwanderer. Der Ort Glindow zieht sich weit um den Schwielowsee herum. Die mittelalterliche Inselstadt Werder liegt verträumt inmitten des breiten Havelstroms. Vier Seen und die Havel umschließen diese bezaubernde Stadt.
Kurz bevor die Havel Berlin verlässt, durchfließt sie noch den Großen Wannsee. Das Strandbad am Ostufer gehört zu den schönsten Badeseen Brandenburgs.
Beliebt sind die Grachtenfahrten, Seerundfahrten und Ausflugsfahrten der Reederei Alfons Röding in Brandenburg an der Havel.
Sehenswerte Städtchen sind außerdem Caputh, Rathenow, Paretz als auch die Pfaueninsel, die seit 1924 ihre Schönheit im Wasser spiegelt. Der Erholungsort Caputh begeistert in wunderschöner Lage am Templiner See. In der ehemaligen Fischersiedlung bewohnte Albert Einstein von 1929 bis zu seiner Emigration ein Sommerhaus.
Potsdam ist unbedingt einen Ausflug wert. Wer Potsdam sagt, meint oft Sanssouci. Jedoch hat die Hauptstadt Brandenburgs noch viel mehr zu bieten. Der Stadtteil Babelsberg lockt mit einer großartigen Parkanlage, welche die Handschrift berühmter Architekten trägt. Die Wasserwelt der Havel bildet um Potsdam einen unvergleichlichen Rahmen.
Tipp: Die Umgebung der Havelseen ist ein wahres Radlerparadies.
Letzte Station – Naturpark Westhavelland:
Die Havel ist hier das prägende Element und eröffnet Wassersportlern paradiesische Möglichkeiten. Neben Seen und Fließgewässern bestimmen auch Moore die Landschaft. Kanuwandern und Freizeitangeln ist besonders attraktiv.
Tipps zur gemütlichen Einkehr
Rustikale Gasthöfe und mondäne Restaurants laden am Oberlauf der Havel zum Verweilen ein.
- Besonders beliebt ist ein Besuch im Gasthof Velten, nur fünf Minuten vom Ofenmuseum entfernt. Die Speisen überzeugen mit wechselnden kulinarischen Abstechern rund um die Welt.
- Am Rosengarten von Oranienburg genießen die Gäste brandenburgische Hausmannskost.
- Nicht weniger begeistert das Restaurant Kolk in Spandau mit längst vergessenen deutschen Spezialitäten.
- Auf einer Hügelkette oberhalb der Fähre zur Pfaueninsel liegt das historische Aussichtsrestaurant „Blockhaus Nikolskoe“ im russischen Blockhausstil.
- Hingegen besticht „Mövenpick“ in elegant-gemütlichem Ambiente in überwältigender Lage gegenüber dem Schloss Sanssouci.
- Im mittelalterlichen Ortskern von Werder verwöhnt das Hotel-Restaurant „Zur Insel“ seine Gäste mit köstlichen Fischgerichten und Wildspezialitäten.
- Das Traditionslokal „Bismarck-Terrassen“ begeistert mit seiner originellen preußischen Einrichtung und mit typisch brandenburgischen Spezialitäten.
Treffender als der in Neuruppin geborene Dichter Theodor Fontane die Havel einst beschrieb, lässt es sich heute auch nicht sagen:
„Die prächtige Havel, mit jener Fülle von Seen, die sie namentlich um Potsdam herum, an ihrem blauen Bande aufreiht, ist, auf weite Strecken hin, wie ein Spiegel unserer königlichen Schlösser, deren Schönheit sie verdoppelt…“