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Munter gurgelnd, mal breit, mal flach, begradigt, verrohrt und rauschend – wo Flüsse in Förden münden, wandelt sich die Trave oft. Offenbar hatte sie nie im Sinn auf direktem Weg in die Ostsee zu fließen. Nur wenige Kilometer ist das Quellgebiet der Trave von der Lübecker Bucht entfernt. Die Gletscherlandschaft aber will es anders. So fließt die Trave auf einem Umweg durch die freundliche Hügellandschaft Schleswig-Holsteins, einem Kind der letzten Eiszeit. Hier schubsten gewaltige Gletscher Schutt zu Moränen zusammen, die heute noch erkennbar sind. Das weichende Eis ließ lang gestreckte Seen zurück und schuf ein ruhiges und facettenreiches Gebiet im Hinterland der Ostsee.
Aktuelle Wassertemperatur Trave bei Lübeck: 10 °C
Verlauf der Trave
Vom Quellgebiet der Trave bei Bökenberg südlich von Eutin sind es nur 15 Kilometer bis zur Lübecker Bucht. Bis zu ihrer Mündung bei Lübeck muss sie jedoch einen großen Umweg nehmen. So sieht es die Gletscherlandschaft vor.
Den Fluss der jungen Trave verfolgt man am besten von Ahrensbök/Scharbeutz in Richtung Bad Segeberg. Bei Gnissau begleitet sie den Fluss, der für zwei stille, ländliche Plätze bereits Taufpate gestanden hat – Gut Travenort und Travenhorst. Zwischen Wiesen und Feldern windet sie sich nach Südwesten. Sie fließt auf den wilden, seerosenübersäten Wardersee zu. Schon bald schlängelt sie sich durch das schöne Land von Bad Segeberg. Einen der beiden großen Stadtseen berührt sie dabei nicht – zu stattlich ist das Hindernis: Hier ragt der große Kalkberg auf, der einzige Fels im Eiszeitschutt des Landes.
Zwischen Bad Segeberg und Bad Oldesloe offeriert sich alte Gutsherrlichkeit, umgeben von einem mächtigen Baumbestand. Hinter der Stadtmitte von Bad Oldesloe stößt die kleine Beste zur Trave. Vorbei an alter Hanseherrlichkeit erreicht die Trave bald den Elbe-Lübeck-Kanal. Zuvor nimmt sie die Wakenitz und das kleine Flüsschen Schwartau auf. Nun ist es nicht mehr weit nach Travemünde. An der der Mole verabschiedet sich die Trave unter grün-weißem Leuchtfeuer. Hier nennt der mondäne Bade- und Kurort Travemünde einen ungewöhnlichen Leuchtturm sein eigen.
Zahlen & Fakten zur Trave
Die Trave ist ein Fließgewässer in Schleswig-Holstein. Mit 118 Kilometer ist sie der längste und auch der bedeutendste der Ostseezuflüsse.
- Ihre Quelle hat die Trave in Gießelrade bei Ahrensbök in Ostholstein.
- Von ihrem Quelltümpel in der Dorfmitte fließt sie in alten Schmelzwasserbetten der letzten Eiszeit zunächst in südwestliche Richtung.
- Sie erstreckt sich über eine Länge von 118 Kilometer in vier Abschnitten: Obertrave (57,8 Kilometer), Untertrave (24 Kilometer), Stadt- und Hafentrave (12,7 Kilometer) und Traveförde (19,1 Kilometer).
- Dabei umfasst ihr Einzugsgebiet 2660 Quadratkilometer.
- Lübeck ist die größte Stadt am Fluss, gefolgt von den kleineren Städten Bad Segeberg, Bad Oldesloe, Reinfeld und Travemünde.
- Linke Nebenflüsse: Schwartau, Clever Au.
- Rechte Nebenflüsse: Wakenitz, Stepenitz und Beste.
- Bei Travemünde mündet sie in der Lübecker Bucht in die Ostsee.
Gut zu wissen: Die Trave ist aufgrund ihres vielfältigen Fischreichtums ein interessantes Gewässer für Sport- und Freizeitangler. Bei Lübeck steigt der Salzgehalt des Wassers. Hier tummeln sich sogar Flunder und Hornhecht!
Tipp: Vom 35. Stock des Strandhotels „Hotel Maritim“ überblickt man nicht nur die sich zur Förde weitende Trave, sondern auch das Gewimmel an den Badestränden am Meer. Zu diesem Blick genießt man köstliche Kaffee- und Teespezialitäten im Restaurant „Über den Wolken“.
Wetterinformationen & Klimadaten Trave
Nachfolgend finden Sie Infos zum aktuellen Wetter und eine Wettervorhersage sowie eine Übersicht über die wichtigsten Klimadaten rund um die Trave.
Wetter an der Trave, Lübeck:
Klimatabelle Trave bei Lübeck:
Jan | Febr | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug | Sept | Okt | Nov | Dez | |
Max. Temperatur Ø (°C) | 3 | 4 | 7 | 12 | 17 | 20 | 21 | 22 | 19 | 13 | 8 | 3 |
Min. Temperatur Ø (°C) | -2 | -2 | 0 | 3 | 7 | 10 | 12 | 12 | 9 | 5 | 3 | -1 |
Sonnenstunden (Stunden/Tag) | 1 | 2 | 3 | 5 | 7 | 8 | 7 | 7 | 4 | 3 | 2 | 1 |
Regentage (Tage/Monat) | 11 | 8 | 10 | 8 | 7 | 10 | 9 | 7 | 9 | 9 | 11 | 11 |
Niederschlag (mm) | 48 | 32 | 45 | 37 | 40 | 51 | 52 | 45 | 49 | 53 | 56 | 58 |
Wissenswertes und Urlaubstipps zur Trave – zwischen Kirchen, Karpfen und Apachen
Wer das reizvolle Gewässer besser kennenlernen möchte, sollte sich wenigstens 3 Tage Zeit nehmen.
Ihr wohl schönstes Kleid trägt die Region an der Trave im Mai. Zur Zeit der Rapsblüte gleicht die sanft gewellte Landschaft von Schleswig-Holstein einem gelben Teppich. Die typischen Windmühlen wirken wie in einem Märchenbuch.
Der Travequellteich bei Gießenrade liegt in der beschaulichen Gemeinde Ahrensbök. Auf dem Hügel der weitläufigen Kleinstadt thront die Marienkirche. Die Nachfolgerin einer Wallfahrtskapelle war von 1397 bis 1553 Gotteshaus eines Kartäuserklosters. Sie ist einen Besuch wert.
Gleich zu Beginn einer Trave-Reise kommen Feinschmecker auf ihre Kosten. Die „Käsemanufactur Travenhorst“ lockt mit köstlichen Schafskäse-Kreationen. Diese genießt man in der herrlichen Landschaft des Travelandes. Die nächste Pause lohnt am schönen Wardersee, umgeben von drei stolzen Gutshöfen.
Weiter schlängelt sich die Trave durch das zauberhafte Land um Bad Segeberg. Wahrzeichen der Stadt Bad Segeberg ist der 91 Meter hohe Kalkberg, den man sich als Gipshut eines Salzstocks vorzustellen hat. Sein Inneres durchzieht ein bizarres Höhlensystem – von neugierigen Jungen im Jahre 1913 entdeckt. Seither folgen in die Kalkberghöhlen Millionen Besucher unter Begleitung erfahrener Höhlenführer.
Dem nicht genug: In jedem Sommer finden hier die Karl-May-Festspiele statt. Die Besucher tauchen in die faszinierende Welt der Indianer ein; sie betreten den Wilden Westen mit Tipis, Totempfählen und Lagerfeuer.
Die Stadt selbst begeistert mit malerischen Winkeln und kleinstädtischen Häuserzeilen. Sie hat sich ihren nostalgischen Charme bewahrt.
Im nicht weit entfernten Bad Oldesloe herrscht reges Kreisstadtleben. Ihre Bedeutung erlangt die Stadt als Handelsplatz für den Schiffsverkehr am Zusammenfluss von Trave und Beste. Die Hude, ein alter Stapelplatz und das Blaue Haus erinnern an diese Tradition. Bei einem Stadtbrand im Jahre 1798 wurde viel alte Bausubstanz zerstört. Das Travetal bietet sich hier zu schönen Wanderungen an.
Ein Besuch lohnt das Städtchen Reinfeld. Hier liegen die berühmten Fischteiche, angelegt von ehemaligen Mönchen des Zisterzienserklosters. Insgesamt sechs von einst 42 Teichen gibt es noch. Auch die Karpfenweiher werden von der Trave gespeist. Sie begründen den Ruhm Reinfelds als Karpfenstadt. Zudem ist Matthias Claudius der bekannteste Sohn des Dorfes. Im Jahre 1740 wurde er hier in einem Pfarrhaus geboren. An Claudius erinnert heute das Heimatmuseum.
Nun steuert der Reisende auf Lübeck zu. Schon von weitem grüßen die sieben Kirchtürme, neben den stattlichen Toren und Kaufmannshäusern. Das frühe Aufblühen zur Handelsstadt verdankt Lübeck seiner günstigen Lage: Zum einen nützte der Zusammenfluss von Trave und Wakenitz und zum anderen der direkte Zugang zum Meer. Bei ihrem Zusammenfluss wurden Trave und Wakenitz so aufgestaut, dass eine wasserburgähnliche Insel entstand. Es empfiehlt sich die Stadt von einem der Ausflugsboote anzuschauen.
Schon bald offeriert sich Travemünde, das Seebad, über das im Jahre 1836 der Schriftsteller Eduard Beurmann sagte: „Travemünde ist nun das eigentliche Sanssouci der Lübecker. Es ist ein Fleckchen, an der Mündung der Trave in die Ostsee gelegen – das bürgerlichste Seebad des baltischen Meeres“.
Travemünde ist heute noch ein Juwel unter den Ostseebädern.
Tipp: mit dem Ausflugsschiff auf der Trave
Von Anfang Mai bis Ende September führen zwei Linien von der Moltebrücke aus die Wakenitz hinauf nach Rothenhusen. Die romantische Wakenitzfahrt über 25 Kilometer ist ein tolles Erlebnis.
Von der Lübecker Holstenterrasse starten die Ausflugsschiffe der Quandt-Linie zu einer Stadt-, Kanal- und Hafenrundfahrt. Hier lehnt man sich zurück und erlebt die „Königin der Hanse“ aus einer anderen Perspektive.