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Kristallklare Bergseen, blühende Seeufer, malerische Dorfplätze und am Horizont eine überzuckerte Bergkette – die Südschweiz aus dem Reiseprospekt! Inmitten einer üppigen grünen Vegetation offeriert sich ein außergewöhnlicher Schweizer Landstrich: das Maggiatal. Idyllische Tessiner Dörfchen laden zum Verweilen ein – kleine Strände mit feinstem Sand und einsame Badestellen liegen an einem Fluss, der über Jahrtausende spektakuläre Plätze in‘s Gestein geformt hat. Willkommen an den Ufern der Maggia! An ihrem bezaubernden Flusslauf tummeln sich Kanufahrer, Taucher und Strandläufer – aber auch Wanderer und Kulturhungrige finden ein Dorado.
Aktuelle Wassertemperatur Maggia: 1 °C
Die Maggia kann eine Wassertemperatur von über 20 Grad erreichen. Tatsächlich können die Wassertemperaturen im Hochsommer bis zu 23 Grad betragen.
Verlauf der Maggia
Die Maggia entspringt in Hangschutt am Osthang der Cristallina auf etwa 2480 Meter über dem Meeresspiegel. Die ersten kleinen Wasseradern der Maggia sammeln sich im Lago del Maret. Noch ist sie ein unscheinbares Gewässer – erst in einer Mulde im Gebiet Sasso del Corbo wird sie als Bachlauf sichtbar. Schon bald durchquert sie den Lago del Corbo sowie den Stausee Lago del Naret, wendet sich schließlich in einem großen Bogen nach Südosten, durchfließt das Val Sambuco bis Fusio und anschließend das Val Lavizarra, das im Längsprofil markante Gefällstufen aufweist. Mehrmals wechselt der Talquerschnitt zwischen Engnissen und kesselartigen Erweiterungen. Das eigentliche Maggiatal, von Bignasco aus südwärts, ist ein ausgesprochen fjordartiges Tal mit breitem, flachen Talboden. Dieser Talboden gehört ganz der Maggia. Sie ist hier in viele Arme aufgeteilt und pendelt in ihren Schuttablagerungen hin und her. Der Abschnitt bildet eine naturnahe Flusslandschaft, wie sie in der Schweiz nur noch selten anzutreffen ist. Im unteren Maggiatal bei Avegno, fließt sie etwas langsamer, während sie sich bei Ponte Brolla durch einen sperrigen Moränenzug gegraben hat. Hier vereinigt sie sich mit dem Fluss Melezza und mündet nach der Durchquerung von Locarno in den Lago Maggiore.
Zahlen & Fakten zur Maggia
Die Maggia ist ein Fluss im Schweizer Kanton Tessin, nördlich des Lago Maggiores und nördlich der Stadt Locarno.
- Auf einer Höhe von ca. 2500 Meter, am Fuß des Cristallina-Massivs, entspringt die Maggia kleinen Quellbächen.
- Sie ist ein 60 Kilometer langer Fluss, der das Val Sambuco, das Val Lavizarra sowie das Valle Maggia durchfließt und schließlich bei Locarno in einem Delta in den Lago Maggiore mündet.
- Ihr Einzugsgebiet umfasst knapp 930 Quadratkilometer.
- Der Abfluss erfolgt über den Lago Maggiore > Tessin > Po > Mittelmeer.
- Auf ihrem Fluss entwässert sie den westlichen Teil des Kanton Tessin.
- An fünf Stauseen verwenden die Kraftwerke die Wasserkraft der Maggia zur Erzeugung elektrischer Energie.
- Die wichtigsten rechten Nebenflüsse sind die Wildbäche Bavona, Rovana und Melezza.
- Als linker Nebenfluss tritt der 6 Kilometer lange „Ri della Valle di prato“ in Erscheinung.
- Die größten Gemeinden an ihren Ufern sind Ascona, Losone, Lavizzara, Cevio, Maggia TI, Avegno-Gordevio.
Gut zu wissen: Die Maggia ist in ihrem Unterlauf mit dem Kanu schiffbar. Das breite Tal ist ein beliebter Ausgangspunkt für Wildwassertouren.
Wetterinformationen & Klimadaten rund um die Maggia
Nachfolgend finden Sie Infos zum aktuellen Wetter sowie eine Übersicht über die wichtigsten Klimadaten rund um die Maggia.
Wetter an der Maggia bei Locarno:
Klimatabelle Maggia:
Jan | Febr | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug | Sept | Okt | Nov | Dez | |
Max. Temperatur Ø (°C) | 7 | 9 | 13 | 16 | 21 | 25 | 28 | 27 | 23 | 17 | 11 | 8 |
Min. Temperatur Ø (°C) | 0 | 1 | 4 | 7 | 12 | 16 | 18 | 18 | 14 | 10 | 5 | 1 |
Sonnenstunden (Stunden/Tag) | 4 | 5 | 6 | 6 | 6 | 8 | 9 | 8 | 7 | 4 | 4 | 3 |
Regentage (Tage/Monat) | 5 | 5 | 7 | 9 | 12 | 10 | 8 | 9 | 8 | 8 | 8 | 5 |
Niederschlag (mm) | 47 | 42 | 56 | 102 | 133 | 150 | 140 | 130 | 117 | 93 | 96 | 56 |
Wissenswertes & Urlaubstipps zur Maggia
Das Paradies liegt in den Bergen: Blaue Fluten kräuseln sich im blinkenden Schein, und darüber breitet sich, selbst an trüben Tagen, ein südlich heiteres Licht. Zwar gibt es hier auch steilere Uferpartien, dazwischen liegen jedoch sanfte Hügel – die Schneeberge sind weit an den Horizont gerückt. Milder und südlicher ist hier auch das Klima.
Tatsächlich fühlt man sich schon fast wie in Italien, nur einige Kilometer sind es noch über die Grenze nach Como. Die Doppelkultur ist allgegenwärtig und sehr geschätzt. Im Sommer tummeln sich sowohl Urlauber aus Deutschland als auch aus der deutschsprachigen Schweiz in der „Sonnenstube“. Bergdörfchen mit Häusern aus Granit wie vor hundert Jahren, Feigen, Agaven und sogar Mimosen unterstreichen den paradiesischen Charakter dieser Landschaft – wilde Flüsse treffen auf spiegelglatte Seen: Darunter die reizvolle Maggia.
Entlang der Wasserläufe des Maggiatals entdeckt man viele bezaubernde Wasserbecken in den unterschiedlichsten Blautönen – kleine, aber leuchtend weiße Sandstrände setzen wundervolle Akzente.
Ein besonders reizvolles Landschaftselement bilden die vielen kleinen Seen auf den Hochflächen im Norden des Maggia-Gebietes. Die natürlichen Seen befinden sich in der Regel auf einer Höhe über 2000 Meter über dem Meeresspiegel. Immer wieder ist man erstaunt über die smaragdgrüne Farbe der Maggia in ruhigen Fließstrecken und über ihre Klarheit.
Vergleichbar mit einem Baum strebt das Maggiatal vom Langensee an in nordwestlicher Richtung aufwärts. Das untere Talstück ist der Stamm, während die reichverzweigten Seitentäler die Krone bilden. Dem Besucher treten immer zwei Landschaftselemente entgegen: Stein und Wasser – sie machen den Reichtum dieses Bergtals aus.
Aktiv an der Maggia
Flache Sandstrände, magische Wasserfälle, zauberhafte Wanderwege – der Fluss bietet für jeden etwas.
Kurz vor der Mündung in den Lago Maggiore ist die Maggia ziemlich breit und verlockt im Sommer zum Baden. Eine Besonderheit ist der Wasserfall kurz vor der Ponte Brolla. Dort sägte sich die Maggia tief durch den harten Gneis, schuf Höhlen als auch Risse im Gestein. In geduldiger Beharrlichkeit schliffen Geröll und Sand die perfekten Liegeplätze zum Sonnenbaden. Zuvor genießt so mancher ein erfrischendes Bad im Fluss. Wer weniger Stein, und mehr Sand unter seinen Füßen spüren möchte, weicht auf das linke Flussufer aus. Am sogenannten Pozzo di Tegna liegt ein fantastischer Sandstrand mit einer flach abfallenden Lagune.
Taucher finden unterhalb von Ponte Brolla schöne Tauchplätze – hier ist die Maggia zwischen 5 und 10 Meter tief. Unter der Wasseroberfläche zeigt sich eine spektakuläre Felslandschaft. Oft genießen die Taucher in dem kristallklaren Fluss eine größere Sichtweite als im tropischen Gewässer.
Weitere Badestellen befinden sich nur einen Katzensprung von Locarno entfernt. Über das öffentliche Verkehrsnetz sind sie gut zu erreichen.
Obacht: Je nach Wetterlage kann das Flussbett der Maggia innerhalb kurzer Zeit rasend schnell ansteigen – insbesondere im Quellgebiet wird die Maggia dann zu einem reißenden Fluss. Das Betreten des trockenen Flussbettes ist stets mit Vorsicht zu genießen.
Ein echter Geheimtipp ist der Ausflug ins Valle de Salto. Dort offeriert sich der Wasserfall del Salto, auch unter dem Namen Cascata Pozzaccio bekannt. Wie ein Schleiervorhang strömt der Wasserfall über 60 Meter den Felsen hinunter – im richtigen Winkel der Sonne bildet sich ein zum Greifen naher Regenbogen.
Schließlich sollte man sich eine Fahrt mit der Schmalspurbahn durch das wildromantische Maggiatal keinesfalls entgehen lassen.
Schöne Plätze zum Verweilen
Valle Maggia – dieses überwiegend weite, sonnige Tal erstreckt sich ab Ponte Brolla an der Maggia entlang. Man kommt an mehreren kleinen Dörfern vorbei, bis sich das Tal bei Cevio das erste Mal teilt und sich in mehrere kleine Täler aufspaltet.
Noch vor Cevio und dem kleinen Haufendorf Maggia liegt das Pfarrdorf Bignasco, ebenfalls sehr reizvoll an der Mündung der Val Bavon erbaut.
Tipp: Mehrere Seilbahnen verkehren bis San Carlo, von wo das Tal der Maggia flussaufwärts Val Broglio heißt.
Bald erreicht man in Prato die Mündung der vom Campo Tencia Val di Prato. Im nahen Peccia befindet sich ein Sammelkraftwerk. Von hier geht es in Kehren hinan zur oberen Talstufe der Maggia, der botanisch interessanten Val Lavizzara. Das nächste Dorf Fusio liegt idyllisch am Hang oberhalb des Stausees Sambuco.
Der Ort Maggia präsentiert sich inmitten ausgedehnter Weinberge. Besonders reizvoll wirken vor allem die Lauben, malerischen Innenhöfe und typischen Holzbalkone an den alten Häusern.
Ebenfalls interessant ist das 12 Kilometer nordwestlich gelegene Cevio. Hier bewundert man die farbenfrohe Fassade, der aus dem 16. Jahrhundert stammenden Pretorio (Gemeindehaus). Nur einen Steinwurf entfernt, bietet das historische Dorfzentrum schöne Patrizierhäuser.
Und schließlich verweilt man am schönen Lago Maggiore, wo die Maggia mündet. In der Rundung des von der Maggia aufgeschütteten Deltas befindet sich Locarno, die am tiefsten gelegene Stadt der Schweiz. Nur die nordöstliche Ecke des Lago Maggiore gehört zur Schweiz, der übrige See liegt in der italienischen Lombardei. Über der Stadt thront auf einem Felsvorsprung das Wallfahrtskloster Madonna del Sasso, dass man über einen steilen Kreuzweg oder bequemer mit einer Seilbahn erreicht.
Jenseits des Maggi-Deltas liegt Ascona, der kleinere Zwilling Locarnos, wo sich Ende des 19. Jahrhunderts Naturromantiker und Anarchisten ansiedelten.