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Die Eider schlängelt sich als wunderschöner Wiesenfluss durchs Land am Meer. Geradezu lieblich wirkt sie, obwohl es ein stattlicher Fluss ist. Überall weites Land mit Wiesen und Feldern – rechts die Binnen-Eider, wie die Sportschiffer sie nennen, und links die Gezeiten-Eider. Möwen kreischen, es riecht nach Meer – die Nordsee ist nah! An der Eider, dem Fluss zwischen Schleswig und Holstein, finden Wassersportler, Badehungrige, Wanderer als auch Kulturhungrige ein Dorado. Auch Angler zieht es immer wieder an das fischreiche Gewässer.
Aktuelle Wassertemperatur Eider (Lexfähre*): 7 °C
* Als Lexfähre wird eine bekannte Schleuse mit darüber liegender Straßen-Klappbrücke im Lauf des westlichen Teils der Eider bezeichnet.
Wetter an der Eider (Lexfähre) aktuell:
Klimatabelle Eider (Lexfähre):
Jan | Febr | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug | Sept | Okt | Nov | Dez | |
Max. Temperatur Ø (°C) | 4 | 4 | 8 | 13 | 18 | 20 | 23 | 22 | 18 | 13 | 8 | 5 |
Min. Temperatur Ø (°C) | -1 | -1 | 1 | 4 | 8 | 12 | 14 | 14 | 11 | 7 | 4 | 0 |
Sonnenstunden (Stunden/Tag) | 2 | 3 | 5 | 8 | 9 | 10 | 10 | 9 | 7 | 5 | 3 | 2 |
Regentage (Tage/Monat) | 12 | 9 | 11 | 9 | 8 | 10 | 10 | 10 | 11 | 11 | 13 | 12 |
Niederschlag (mm) | 74 | 46 | 63 | 51 | 51 | 76 | 80 | 72 | 83 | 80 | 91 | 80 |
Verlauf der Eider
Die Eider ist fürstlicher Herkunft. Sie entspringt auf Gut Schönhagen bei Bothkamp, 15 Kilometer südlich von Kiel. In dieser welligen, von Feldern und Waldflecken durchzogenen Landschaft ist sie noch schmal. Die zahlreichen Richtungswechsel verdankt sie – wie alle Flüsse Ostholsteins – den Gletschern der letzten Eiszeit. Ab den Reesdorfer Eiderkaten bettet sich der Fluss recht großzügig in eine 10 Kilometer lange Schmelzwasserrinne, die der Autofahrer bequem auf der B 4 begleiten kann. Bis auf wenige Kilometer nähert sich die Eider der Kieler Förde und damit der Ostsee. Doch durch die Laune der Natur ist sie gezwungen, sich auf den langen Weg zur Nordsee zu machen. Daher schlägt die Eider einen Bogen in Richtung Westensee, durchfließt dessen nordöstlichen Teil, um dann am Flemhuder See entlang in den Nord-Ostsee-Kanal zu münden, den sie als untere Eider hinter Rendsburg wieder verlässt. Weiter fließt sie Richtung Friedrichstadt und wird hier deutlich breiter. Fast seeartig breit, erreicht die obere Eider die mit fünf 40 Meter breiten und 250 Tonnen schweren Hubtoren verriegelte Mündung des Nord-Ostsee-Kanals. Bei Tönning gelangt die untere Eider über den Purrenstrom direkt in die Nordsee.
Zahlen & Fakten zur Eider
Die Eider entspringt nahe der Ostseeküste. Sie ist der Fluss, der Schleswig und Holstein trennt.
- Sie entspringt zu gleicher Stärke in zwei Holsteiner Seen mit der Quelle Klaster Teich bei Wattenbek.
- Die Eider hat einen 188 Kilometer langen, gewundenen Lauf.
- Mit ihren Nebenflüssen Treene und Alte Sorge hat sie einen Einzugsbereich von 3270 Quadratkilometer.
- Die obere Eider mündet östlich des Flemhuder Sees in den Nord-Ostseekanal und gehört damit zum Einzugsgebiet der Elbe.
- Die untere Eider beginnt bei Rendsburg und ist ein direkter Nordseezufluss.
- Die Eider ist Teil der Flussregion Eider-Treene-Sorge. Diese Flusslandschaft entstand nach dem Abschmelzen der Eismassen der letzten Eiszeit.
- Ihre linken Nebenflüsse sind Tielenau, Broklandsau, Süderau – ihre rechten Treene und Sorge.
- Kiel ist die einzige Großstadt an der Eider. Zu den kleineren Städten zählen Rendsburg, Friedrichstadt und Tönning.
- Das Eidersperrwerk ist der größte Küstenschutz Europas und wird als Meisterwerk der Ingenieurkunst gerühmt. Mit Damm erstreckt es sich über eine Länge von 4,8 Kilometer.
Gut zu wissen: Miele, Arlau, Lecker, Au, Soholmer Au und unzählige kleine Wasserläufe vervollständigen das Bild einer wasserreichen, flachen Marschen- und Geestlandschaft – für die Besichtigung sollte man mindestens 3 Tage einplanen.
Wissenswertes und Urlaubstipps zur Eider
Die Eider hat eine sehr lange Wasserwegs-Geschichte. Schon die Wikinger sind auf der Eider gefahren. Den Überlieferungen zufolge, berichtet man vom Wikingervolk, dass durch die Flüsse Eider und Treene die Route nach Haithabu an der Ostsee fand. Historisch spielt die Eider eine wichtige Rolle, war sie doch lange Zeit, fast durchgängig von 811 bis 1864, die südliche Grenze von Dänemark. Wie ein natürliches Hindernis zog sie sich quer durchs Land. Durch das Labyrinth aus Schmelzwasserrinnen, Kesseln und Wällen, welche die Gletscher hinterließen, musste sich auch die Eider erst mühsam einen Weg machen.
In der Geschichte führte die Eide sehr verschiedene Namen wie „Dinaminne“, „Dunaminde“, „Dunaheide“. Dabei steht „Din“ für Grenze, Befestigung oder Schließung. So muss „Din“ der Name der Eider bei den Kelten gewesen sein. Der Name „Egidor“ verwies vermutlich auf den germanischen Meeresriesen Ägir, der für die zerstörerischen Fluten die Verantwortung getragen hat.
Zwischen 1935 und 1937 entstand die Eiderabdämmung Nordfeld, um einen besseren Schutz vor Sturmfluten mit ihren Zerstörungen zu erreichen. Dass sich die Tideverhältnisse veränderten, konnte man nicht voraussehen. So errichtete man in den Jahren 1967 bis 1973 das Sperrwerk am Mündungstrichter. Mit dem Bau des Nord-Ostseekanals verlor der Güterverkehr an Bedeutung. Für die Sportschifffahrt und den Tourismus ist die Eider jedoch ein Paradies.
Die schönsten Orte, beliebtesten Plätze und zahlreiche Aktivitäten entlang der Eider
Sehenswert ist das Eidersperrwerk südöstlich von St. Peter Ording. Wie bereits erwähnt, wurde das Sperrwerk 1973 fertiggestellt. Fünf Schleusentore in dem 4,8 Kilometer langen und 8,5 Meter hohen Damm regulieren den Wasserfluss und verhindern, dass von den Sturmfluten der Nordsee das Hinterland betroffen wird. Nach der Überquerung des Sperrwerks erreicht man nach etwa 20 Kilometern Büsum – ein sehr beliebtes Nordseeheilbad und wegen seines malerischen Fischereihafens ein attraktives Ausflugsziel. In den gemütlichen Restaurants serviert man köstliche „Büsumer Krabben“.
Ein Stopp lohnt auch am Naturpark Westensee. Wegen seiner Landschaftsstruktur wurde er früher auch Eiderschweiz genannt.
Bei Gut Kluvensiek kann man das 3,5 Kilometer längste Stück des Nord-Ostseekanals besichtigen. Stillgelegt, ist das außerordentlich fischreiche Gewässer heute ein beliebter Angelplatz. Von den alten betriebsamen Zeiten zeugen noch die gusseisernen Brückentore der Zugbrücke und eine Schleuse.
Die Bundestraße führt von hier aus direkt nach Rendsburg hinein. Ab hier starten im Sommer Fahrten über die Untereider bis nach Friedrichstadt. Es gibt keine schönere Möglichkeit, diesen fast noch paradiesischen Flussteil kennenzulernen.
Wer mag, widmet sich einer Kutschfahrt und besucht Friedrichstadt. Die kleine Stadt an der Mündung der Treene in die Eider wurde im 15. Jahrhundert gegründet. Hier meint man sich nach Holland versetzt. Das ist kein Zufall, denn das Städtchen wurde 1621 von Herzog Friedrich III. von Schleswig-Gottorf für Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden gegründet. Sie prägten die Entwicklung von Friedrichstadt. Der von Grachten durchzogene Ort bietet mit seinen vielen Giebelhäusern aus dem 17. Jahrhundert ein pittoreskes Bild. Eine Bootsfahrt auf den Kanälen im holländisch anmutenden Friedrichstadt lohnt allemal.
Südwestlich von Husum reicht die Halbinsel Eiderstedt weit in das Wattenmeer hinein. Verschiedentlich sieht man hier noch sogenannte Hauberge; stattliche, breit hingelagerte Bauernhöfe. An der Eider, welche die Halbinsel im Südosten begrenzt, liegt schließlich Tönning mit seinen reizvollen alten Giebelhäusern. Tönning ist ein gemütlicher Hafenort an der Eider. Schmuckstück des Hafens sind die hölzerne Ziehbrücke und das Packhaus.
Tipp: Zu empfehlen sei eine Bootstour ab Tönning. Von hier aus schippert man auf den Spuren von Jules Verne: Im Jahre 1881 fuhr Jules Verne und sein Bruder Paul Verne ab Tönning mit der eigenen Jacht den Fluss aufwärts. Von Rendsburg aus gelangten sie durch den Schleswig-Holsteinischen Kanal nach Kiel und weiter nach Kopenhagen. Bei Besuchern der Region erfreut sich eine Schiffstour auf der Eider ab Tönning großer Beliebtheit.
Andere verschlägt es nach St. Peter Ording, dieses hübsche Städtchen, welches ganz im Westen der Eiderstädter Halbinsel liegt. Mit über 12 000 Gästebetten ist es das größte Nordseebad an der schleswig-holsteinischen Festlandküste. Viel dazu beigetragen haben der 12 Kilometer lange, herrliche Sandstrand, die angrenzende weitläufige Dünenlandschaft und der Kiefernwald. Im alten Ortskern St. Peter-Dorf lohnt das Eiderstedter Museum einen Besuch.
Wer mag, genießt zudem fröhlichen Badespaß in der Dünen-Therme. Das Freizeit- und Erlebnisbad bietet riesige Wasserlandschaften sowie einen direkt in die Dünen hineingebauten Saunakomplex.