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Der „grüne“ Inn gehört zu den bedeutendsten Flüssen Mitteleuropas. Wer dem Fluss auf seinem Weg vom Alpenaustritt bis zu seinem Zusammenfluss mit der Donau folgt, stößt auf eiszeitliche Relikte mit Gletscherschliffen, auf tiefschwarze Moore früherer Zeiten, aber auch auf eindrucksvolle Zeugnisse unterschiedlicher Epochen. Am Inn kommen Wanderer, Kulturfreunde, Erholungssuchende und Wassersportler gleichermaßen auf ihre Kosten. In seinem Lauf durch die Schweiz und Österreich ist er wahrscheinlich der landschaftlich schönste und wassertechnisch abwechslungsreichste Wildfluss.
Aktuelle Wassertemperatur Inn (Oberaudorf): 5 °C
Aktuelle Wassertemperatur Inn (Wasserburg): 5 °C
Verlauf der Inn
Tief im Herzen der Engadiner Bergwelt, im Süden der Rätischen Alpen, entspringt oberhalb vom Malojapass der Inn. Zielstrebig eilt er hinab ins Unterengadin und dann nach Österreich, dass er in einem weiten Tal durchquert. Nachdem er schweizerisches und österreichisches Gebiet durchflossen hat, gelangt er bei Kufstein auf deutsches Territorium. Wenn der Inn bei Kiefersfelden zu einem deutschen Fluss wird, hat er bereits weit über die Hälfte seines Weges zurückgelegt. Dabei übertrifft er die anderen Donaunebenflüsse nicht nur an Länge, sondern auch an Stärke. Die Donau selbst verdoppelt durch den Kraftprotz Inn sogar ihre Wassermenge. Im Oberlauf durchfließt der Inn zunächst den Silser See und danach den See von Silvaplana. Im weiteren Verlauf bieten verschiedene Schluchten schweres bis extrem schweres Wildwasser. Der Unterlauf des Inn quert dann das bayerische Alpenvorland. Bald erreicht er das Rosenheimer Becken, danach zwischen Wasserburg am Inn und Gars ein hügeliges Gebiet, bis er schließlich bei Passau in die Donau mündet.
Zahlen & Fakten zur Inn
Der Inn, mit Ursprung im Engadin, ist der bedeutendste aus den Alpen kommende Nebenfluss der Donau. Mit einer Gesamtlänge von 517 Kilometer ist er der längste Fluss der Alpen.
- Er entspringt am Piz Grevaslavas in 2480 Meter Höhe im Schweizer Kanton Graubünden.
- Der Inn sammelt sein Wasser zum weitaus größten Teil in den Alpen.
- Weniger als die Hälfte seines Laufs legt der Fluss in Bayern zurück.
- Sein Einzugsgebiet erfasst 26.000 Kilometer, bei einer stolzen Länge von fast 520 Kilometer und einer Wasserführung bis zu 190 Kubikmeter pro Sekunde.
- Er durchfließt den Silsersee, Silvaplanersee und den St. Moritzsee im Oberengadin.
- In seinem unteren Abschnitt bildet er die Grenze zwischen Bayern und Oberösterreich.
- Am unteren Inn wurden 19 Wasserkraftwerke errichtet. Über eine Länge von 50 Kilometer erstreckt sich an diesem Abschnitt das Europareservat „Unterer Inn“.
- Innsbruck ist die größte Stadt am Fluss – Rosenheim und Passau sind die Mittelstädte.
- Linke Nebenflüsse: Mangfall, Sanna, Attel, Rott und Isen.
- Rechte Nebenflüsse: Salzach, Murn, Alz und die Ötztaler Ache.
- Bei Passau mündet der Fluss nach ca. 2200 überwundenen Höhenmetern und 517 Fließkilometern in die Donau.
Gut zu wissen:
- Der Gewässername Inn ist bereits in der Antike mehrmals bezeugt.
- Die Innschifffahrt war das zweite wirtschaftliche „Bein“ nach dem Salzhandel. Dabei wurden die Waren bis Konstantinopel gebracht und die Plätten (Transportboote) mühsam wieder flussaufwärts getreidelt. Der Strom war aber nur rund fünf Monate im Jahr schiffbar. In der übrigen Zeit war er zu seicht oder zu reißend.
- Viele Votivbilder in den Kirchen des Inntals erzählen von wunderbaren Errettungen aus großer Not.
- An seiner Mündung weist der Inn nach Zusammenfluss drei Wasserfarben (grün, blau, schwarz) auf: das Grün des Inn, das Blau der Donau und das Schwarz der Ilz aus dem Moorgebiet.
Wetterinformationen & Klimadaten rund um die Inn
Nachfolgend finden Sie Infos zum aktuellen Wetter sowie eine Übersicht über die wichtigsten Klimadaten rund um die Inn.
Wetter an der Inn bei Oberaudorf:
Wetter an der Inn bei Wasserburg:
Klimatabelle Wasserburg am Inn:
Jan | Febr | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug | Sept | Okt | Nov | Dez | |
Max. Temperatur Ø (°C) | 2 | 4 | 8 | 14 | 19 | 22 | 24 | 24 | 19 | 13 | 7 | 3 |
Min. Temperatur Ø (°C) | -5 | -4 | -1 | 3 | 8 | 12 | 14 | 14 | 10 | 6 | 0 | -4 |
Sonnenstunden (Stunden/Tag) | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 7 | 6 | 4 | 2 | 2 |
Regentage (Tage/Monat) | 10 | 9 | 9 | 11 | 11 | 14 | 12 | 12 | 9 | 8 | 10 | 10 |
Niederschlag (mm) | 63 | 58 | 65 | 82 | 99 | 141 | 138 | 142 | 93 | 64 | 82 | 69 |
Wissenswertes & Urlaubstipps zur Inn
Sie ist ein Geschenk der letzten Eiszeit, die Region zwischen Inn und Salzach. Hier liegen Chiemgau, Rupertiwinkel und Berchtesgadener Land. Als die Gletscher schmolzen, hinterließen sie Flüsse. In den ausgeschliffenen Becken blieben Seen zurück; an den Berghängen wuchs der Wald, Gras spross auf den Moränenhügeln, und auf den Schuttmassen dehnte sich das Moor aus. Entsprechend gibt sich die Landschaft: Sanft vibrierend, nuancenreich schimmernd mit fließenden Konturen, wie es wasserreichen Gebieten eigen ist. An zahlreichen Stellen begegnet man der österreichisch-bayerischen Geschichte.
Die alte Grenzfeste Geroldsbeck bewacht hoch über dem viel gerühmten Kufstein das gewaltige Durchbruchstal des Inns durch die Kalkalpen. Wieviel Kraft in dem Fluss steckt, beweisen Messungen seiner Materialfracht: An der Grenze zu Deutschland führt er jährlich 120 000 Tonnen Geröll und 2 Millionen Tonnen Schwebstoffe mit sich – eine kaum vorstellbare Menge. Das Tal verdankt seine auffallende Breite letztlich aber weniger der Kraft des Flusses als dem eiszeitlichen Inntalgletscher.
Lieblingsplätze am Inn entdecken
Die schönsten Plätze erreicht man meist nur auf Nebenstraßen oder gar zu Fuß, was natürlich Zeit kostet. Wenigstens 3 Tage sollte man sich schon nehmen, um das Inntal mit seinen landschaftlichen Besonderheiten, seinen beschaulichen Städtchen und kunstgeschichtlichen Höhepunkten kennenzulernen. Und auch, um einen Eindruck von den sehenswerten Flussnebentälern zu erhalten.
Von Kiefersfelden, dem bayerischen Grenzdorf, geht es auf der Landstraße nordwärts durch den bekannten Luftkurort Oberaudorf und am Fuß der bewaldeten Gebirgshänge entlang. Bahnlinie und Autobahn verlaufen parallel zur Straße, sie unterstreichen die Rolle des Inntals als Nord-Süd-Verkehrsader. Vom Inn sieht man unterwegs nur wenig – Schutzdämme verwehren die Sicht auf den Fluss, der früher das Land fast regelmäßig mit schweren Hochwasserkatastrophen heimsuchte. Aus der einstigen Überschwemmungsaue wurde Weideland.
Will man wenigstens einen kurzen Blick auf den Inn werfen, muss man im Ortsteil Niederaudorf rechts abzweigen. Dann gelangt man an eine malerische Holzbrücke. Mitten durch das Bauwerk verläuft die Grenze zu Österreich.
Anschließend bietet sich in Flintsbach-Fischbach ein eindrucksvolles Bild von der gewaltigen Kraft des Inngletschers. Von hier aus führt der Weg zum hübschen Marktflecken Neubeuren. Die Berghänge weichen zurück, der Fluss verlässt die Alpen und erreicht das vom Inngletscher ausgeformte Rosenheimer Becken. Mitten in Rosenheim mündet aus Westen die Mangfall in den Inn. Ihr starkes Gefälle brachte es mit sich, dass Mühlen, Sägewerke, Papiermanufakturen und später auch Spinnereien ihre Wasserkraft genutzt haben.
Die schönsten Orte auf einen Blick:
Rosenheim liegt an der Mündung der Mangfall in den Inn. Seit jeher war das Städtchen ein bedeutender Handelsplatz an der Straße von Italien nach Norden. Rosenheims Herz schlägt in der Fußgängerzone um den Max-Josefs-Platz. Die schattigen Laubengänge laden zum Bummel ein.
In Wasserburg am Inn haben sich Natur und Kultur zu einem einzigartigen Gesamtbild verbunden. Dem Inn verdankt die alte Salzhandelsstadt ihre einzigartige Schutzanlage. Dicht gedrängt scharen sich die Bürgerhäuser auf dem lang gestreckten, vom Fluss umschlossenen Sporn.
Über dem rechten Ufer des Inns liegt flussabwärts Altötting, der älteste und berühmteste Wallfahrtsort Bayerns. Bis zu einer Million Pilger kommen heute noch jedes Jahr zur Schwarzen Madonna in die Gnadenkapelle.
Weitere sehenswerte Städtchen sind Amerang, Mühldorf am Inn, Burghausen, Braunau und Schärding.
Auf einer winzigen Waldstraße kann man den letzten Innkilometern „hautnah“ folgen, vorbei an der letzten Staustufe bis hinein in die Dreiflüssestadt Passau. Ein Bummel auf der Innpromenade mit der geschlossenen venezianisch anmutenden Stadtfassade bis zur Landspitze ist der krönende Abschluss.
Aktiv am Inn und Tipps zur gemütlichen Einkehr
Für den Beginn einer Innerkundung sind nur wenige Orte so gut geeignet wie die alte Furt in Kiefersfelden. Vor traumhafter Alpenkulisse dient sie seit 1770 der Überquerung des Flusses. Hier gilt: Hinein in die historische Treidelfähre, zurücklehnen, und die Hand ins grüne Wasser tauchen – die einzigartige Geschichte spüren, die der Inn mit sich trägt…
Es empfiehlt sich, eine sommerliche Flussfahrt mit einem Bad im nahe gelegenen Kieferer See und einer üppigen Brotzeit im dortigen Restaurant Seestüberl zu kombinieren.
Von Rosenheim führt eine enge Straße nach Osten durch das Moränenhügelland zum 5 Kilometer entfernten Simssee, der über die winzige Sims zum Inn erweitert wird. Der flache, warme See wird im Sommer von vielen Badegästen besucht.
Andere nutzen die Gelegenheit für eine Radl- oder Motorradtour vor der traumhaft schönen Alpenkulisse. Der Inntal-Radweg erstreckt sich über 231 Kilometer von Innsbruck bis nach Passau und führt an den vier Innstauseen vorbei.
Flusswanderer aufgepasst! Wer mag leise durch die unberührte Aulandschaft von Rott und Inn paddeln? Das bietet Sport Eder in Neuhaus an der Donau an. Indes lädt der Wasserskilift am Hödenauer See bei Kiefersfelden zum nassen Spaß auf Wasserbretteln ein.
Und hier pocht das Wanderherz: Hoch hinaus geht es auf den 1838 Meter hohen Wendelstein bis zur Wendelsteinkapelle mit herrlichem Blick über das Inntal.
Inn-Aktivitäten machen hungrig: Alle Liebhaber bayerischer Küche sind im Traditionsgasthof Stockhammer in Rosenheim bestens aufgehoben. Nicht weniger begeistert das Restaurant „Weißes Rössl“ in Wasserburg mit hausgemachten Teigwaren in einem bezaubernden Ambiente.