Nachfolgend können Sie für einige der beliebtesten Badeorte, Inseln, Städte und Gemeinden an der Ostseeküste mit nur ein paar Klicks auf die blauen Marker innerhalb der hier eingeblendeten Karte die aktuelle Wassertemperatur abrufen:
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Aktuelle Wassertemperaturen der Ostsee
Kiel | 11 °C |
Binz | 8 °C |
Fehmarn | 10 °C |
Kopenhagen | 10 °C |
Boltenhagen | 8 °C |
Danzig | 7 °C |
Warnemünde | 8 °C |
Usedom | 7 °C |
Zingst | 8 °C |
Die Wassertemperaturen der Ostsee reichen zwar auch im Sommer nicht an die des warmen Mittelmeeres heran, baden kann man im Hochsommer aber auf jeden Fall in der Ostsee. Selbst im Frühling und Herbst findet man den ein oder anderen hartgesottenen Urlauber in Küstennähe in der Ostsee baden.
- Badesaison an der Ostsee ist im Juli & August
Die höchsten Wassertemperaturen erreicht die Ostsee in den Sommermonaten Juli und August. Obwohl die Durchnschnittswerte unter 20 Grad liegen erreicht das Wasser gerade in Küstennähe an warmen Tagen jedoch durchaus deutlich höhere Wassertemperaturen. Im Sommer werden an den deutschen Ostseeküsten Wassertemperaturen zwischen 16 bis 23 Grad gemessen. Das Baltische Meer kann in Ufernähe im Hochsommer (Ende Juli/ August) also im Idealfall optimale Badetemperaturen um die 23 Grad erreichen. Es muss jedoch beachtet werden, dass dies ausschließlich auf die oberen Wasserschichten in ufernahen Bereichen und seichten Sandbänken zutrifft.
Badeorte Ostsee:
- Aktuelle Wassertemperatur Kühlungsborn: 9 °C
- Aktuelle Wassertemperatur Scharbeutz: 10 °C
- Aktuelle Wassertemperatur Lubmin: 7 °C
- Aktuelle Wassertemperatur Grömitz: 11 °C
- Aktuelle Wassertemperatur Zingst: 8 °C
- Aktuelle Wassertemperatur Prerow: 8 °C
- Aktuelle Wassertemperatur Eckernförde: 10 °C
- Aktuelle Wassertemperatur Flensburg: 10 °C
- Aktuelle Wassertemperatur Timmendorf: 10 °C
- Aktuelle Wassertemperatur Travemünde: 10 °C
- Aktuelle Wassertemperatur Graal Müritz: 8 °C
- Aktuelle Wassertemperatur Heiligenhafen: 10 °C
- Aktuelle Wassertemperatur Ahlbeck: 7 °C
- Aktuelle Wassertemperatur Göhren: 8 °C
- Aktuelle Wassertemperatur Hiddensee: 8 °C
- Aktuelle Wassertemperatur Kolberg: 8 °C
- Aktuelle Wassertemperatur Dahme: 11 °C
- Aktuelle Wassertemperatur Heringsdorf: 7 °C
- Aktuelle Wassertemperatur Sellin: 8 °C
- Aktuelle Wassertemperatur Stralsund: 7 °C
Wetter in Kiel
- Wassertemperatur im Herbst deutlich abgekühlt
Mit den ersten heftigen Herbststürmen nach dem 10. September fallen die Wassertemperaturen der Ostsee von zum Teil deutlich über 20 Grad in unmittelbarer Ufernähe auf bis zu 16 Grad ab. Hartgesottene zieht es trotz der nun deutlich kälteren Wassertemperaturen jedoch durchaus bis Anfang/ Mitte Oktober in die Fluten.
Die Wassertemperatur der Ostsee kann bis Ende Oktober sogar höher sein als die Lufttemperatur.
Im Herbst sinken die Wassertemperaturen der Ostsee abhängig von der Stärke und vor allem Anzahl der Stürme entsprechend schneller oder langsamer. Wenn bereits im September und Oktober orkanartige Herbststürme über die Ostsee hinweg fegen, kommt es zu einem deutlich schnelleren Sinken der Wassertemperaturen in Küstennähe. Der Herbststürme über dem Baltischen Meer werden werden durch Tiefdruckgebiete vom Nordatlantik nach Osten geführt und kommen immer aus nordwestlichen Richtungen.
Wetter auf Usedom
- Wasser kann im Winter sogar zufrieren
Bis zu zwei Grad Wassertemperatur im Winter und teilweise deutlich über 20 Grad im Sommer kann die Ostsee erreichen. Damit gehört das Gewässer zu den Meeren mit den größten Temperaturschwankungen. Das baltische Meer hat im Winter eine durchschnittliche Wassertemperatur von etwa 3 bis 4 Grad. In Ufernähe kann die Ostsee trotz des Salzgehaltes im Winter dennoch ab und an zufrieren. Der wie erwähnt niedrige Salzgehalt und die seichten Wasser in Ufernähe können die Bodden (flaches buchtartiges Küstengewässer) ab etwa Minus 15 Grad Lufttemperatur zufrieren lassen. Nach dem Zufrieren der Bodden können bei äußerst kalten Temperaturen im Ausnahmefall auch Teile der offenen See folgen.
Wetter auf Rügen
Durchschnittliche Wassertemperaturen (Küstennähe) Deutsche Ostsee im Jahresverlauf (in Grad Celsius)
Wissenswertes zur Ostsee
Die Ostsee ist neben der Nordsee eines der beliebtesten Ferien- und Urlaubsziele der Deutschen. Jedes Jahr reisen zig tausende Menschen nicht nur aus Deutschland ans Baltische Meer. Die Ostsee ist mit seinen 412.500 km² und einer Tiefe von bis zu 460 Metern das größte Brackwassermeer der Erde und bietet zahlreichen Tieren einen idealen Lebensraum. An der Ostsee leben je nach Abgrenzung der Region zwischen 50 & 85 Millionen Menschen. Das Baltische Meer bietet neben feinsandigen Badestränden, Naturstränden und Steilküsten etliche weitere schöne Ausflugsziele, wie beispielsweise kleine idyllische Fischerdörfer oder ehrwürdige Hansestädte.
Nachfolgend haben wir für Sie, liebe Leser, einiges Wissenswertes rund um die Ostsee aufbereitet.
Daten zur Ostsee auf einen Blick:
- Fläche: 412.500 km²
- Volumen: 21.630 km³
- Durchschnittliche Breite: ca. 300 km
- Nord-Süd-Erstreckung: etwa 1300 km
- Mittlere Tiefe: 50 Meter
- Maximale Tiefe: 460 Meter
Klima der Ostsee
Generell ist das Küstenwetter an der Ostsee natürlich nicht immer beständig und oftmals ganz anders als in der Wettervorhersage vorausgesagt. Enorme Temperaturschwankungen sind durchaus an der Tagesordnung. Lange Regenperioden sind jedoch recht selten. Die Region um Fehrmarn gehörte in so manchem Jahr sogar zu den sonnigsten Gebieten Deutschlands.
Das Küstenklima der Ostsee ist vergleichsweise mild. Die jodhaltige, saubere Luft an der Ostsee gilt schon seit langer Zeit als äußerst gesundheitsfördernd. Am Tag ist es an den deutschen Ostseeküsten fast durchgehend recht windig. Am Abend wird es meistens etwas ruhiger. Kommt der Wind von Westen, hat das meist Wolken und auch kurze Schauer an den Küsten zur Folge. Dagegen sorgt Ostwind regelmäßig für Sonnenschein.
In der gemäßigten Klimazone befindet sich der Südteil der Ostsee, der bei Dänemark noch ausgesprochen maritime Züge trägt, nach Osten hin jedoch im Bereich des Kontinentalklimas liegt. Geprägt durch das kalte Klima der borealen Nadelwälder ist der nördliche Teil, insbesondere der Bottnische Meerbusen.
Da das Baltische Meer vom klimabeeinflussenden Golfstrom abgekoppelt und die Fläche recht klein ist, aufgrund reicher Süßwasserzuführung und geringer Verdunstung der Salzgehalt zudem recht niedrig ist, kann die Ostsee nur minimal zum klimatischen Ausgleich beitragen. Die Ostsee entwickelt also kein eigenes maritimes Klima. Daher kann sie wie bereits geschrieben jeden Winter teilweise vereisen. In der Vergangenheit kam es auch schon mal vor, dass die Ostsee nahezu komplett gefroren war (hierzu ein schöner Bericht: Anker als Retter aus dem Ostsee-Eis)
Bis zu sechs vereiste Monate zählen Hafenstädte wie Oulu in Finnland pro Jahr. Eisschichten können in sehr kalten Wintern auch an der deutschen Ostseeküste derartig mächtig sein, dass Personen darauf sogar ganz normal laufen können.
Tourismus
Vom Tourismus stark geprägt sind die Küsten und Inseln des Ostseeraumes. Neben der Werftindustrie und dem Handel ist der Tourismus der wichtigste Wirtschaftssektor. Der Badeurlaub in Seebädern ist ein wichtiger Bereich des Fremdenverkehrs. Selbstverständlich ist der Badeurlaub von einer für den Ostseebereich recht typischen Saisonalität gekennzeichnet. Den Schwerpunkt bilden hier ganz klar die Monate im Hochsommer (Juli & August). Es entwicklen sich jedoch auch zunehmend andere Angebote für Touristen wie zum Beispiel Wellness- oder Kulturtourismus, welche die starke Saisonalität insgesamt etwas abschwächen. Kreuzfahrten sind ein weiterer nicht zu unterschätzdener Faktor im Ostsee-Tourismus. Kreuzfahrtschiffe machen in der Regel in Warnemünde, Kiel, Rostock, Kopenhagen, Riga, Danzig, Tallinn, Helsinki, St. Petersburg und natürlich Stockholm fest.
Wetter in Warnemünde
Auch maritime Großveranstaltungen wie die Hanse Sail oder die bekannte Kieler Woche, die jeweils Millionen von Besuchern aus aller Welt anziehen, fördern selbstverständlich den Ostsee-Tourismus.
Impressionen aus Warnemünde, Ostsee (August 2017)
Essen & Trinken
An der Ostseeküste schätzen Einheimische vor allem das Deftige. Aber auch Gourmets aus aller Welt kommen an der Ostsee kulinarisch auf ihre Kosten. Auf der Speisekarte weit oben stehen selbstverständlich frischer Ostseefisch, aber auch leckere Fleischgerichte und tolle Suppen. Gastronomen haben die regionale Küche nahezu neu erfunden und servieren Gästen althergebrachte Gerichte in zeitgemäßer Form. Die Feinschmerküche hat enorm an Niveau gewonnen. Ein besonderes Aushängeschild ist das Gourmet Festival in Schleswig-Holstein. Das Festival lockt von September bis März Spitzenköche aus ganz Deutschland an. Die etwas bodenständigere Alternative ist das sogenannte Ostseegericht. Seit nun mehr 30 Jahren konkurrieren Restaurants an der Ostseeküste zum Saisonauftakt um die originellsten und natürlich schmackhaftesten Gerichte aus der regionalen Küche, die dann eine Saison lang zu einem billigen Festpreis den Gästen angeboten werden.
Die traditionelle Küche hat an der Ostseeküste vor allem bei Einheimischen immer noch einen hohen Stellenwert. Zu den bekannten, von vielen Touristen als durchaus ungewöhnlich empfundenen Gerichten gehört „Schwarzsauer“, das auf den Höfen im Hinterland der Küste traditionellerweise zum Schlachtfest serviert wird. Schwarzsauer besteht aus Bauchfleisch vom Schwein. Aber auch aus der Schnauze und gar den Pfoten vom Tier. Zudem aus Schlachtbrühe und auch aus reichlich Schweineblut. Dies ist selbstverständlich nicht jedermanns Geschmack und auch durchaus umstritten. Als Beilage zum „Schwarzsauer“ werden Mehlklöße, Backobst oder Apfelmus serviert.
Eintöpfe und Suppen an der Ostseeküste sind auch etwas ganz Besonderes. Die traditionelle Kartoffelsuppe, welche wohl kein Schleswig-Holsteiner ablehnen würde, wird sehr fein gewürzt und wird eher wie ein Eintopf serviert.
Weitere regionale Köstlichkeiten in der Übersicht:
- „Schwarzbrot“ – für echte Schleswig-Holsteiner möchte man sagen. Das Brot wird zumeist als Strammer Max mit Schinken, Käse, Spiegelei und wahlweise mit Gurke gegessen.
- „Rote Grütze“ – angedickter Fruchtsaft von Johannisbeeren und Himbeeren. Dieser wird serviert mit Vanillesoße oder frischer Milch.
- „Kieler Sprotten“ – einmalige Räucherfische, die in den traditionsreichen Räuchereien in Eckenförde verarbeitet werden.
- „Gänsekeule süßsauer“ – großartige Geflügelspezialität, welche mit Bratkartoffeln und süßsaurer Soße serviert wird.
- „Schnüsch“ – frisches Gemüse, zubereitet mit Kartoffeln, Schinkenknochen und frischer Milch.
- „Mehlbüddel“ – besondere Teigklöße, die mit Specksoße oder Dörrobst und Sirup als einmaliger Nachtisch serviert werden. Unbedingt probieren!
Da an der gesamten Ostseeküste und natürlich auch weiter drausen sehr viel Fischfang betrieben wird, dreht sich in den lokalen Restaurants natürlich fast alles um Fisch. Am häufigsten kommt Scholle und Butt in Speck gebraten auf den Tisch. Doch auch frisch gefangenen Dorsch gekocht in Senfsoße, Hecht und Seezunge sowie Makrele, Aal und natürlich Hering kann man in nahezu jedem Restaurant in Küstennähe bestellen. Die wenigsten wissen jedoch, dass die auch in Restaurants servierten Krabben aus der Nordsee kommen. Diese schmecken im übrigen ganz besonders gut mit dem erwähnten „Schwarzbrot“ und etwas Rührei.
Geografie & Landschaft
Quelle: Stockfoto-ID: 87058478 Copyright: Milosz_G
Etwa 280 km abwechslungsreiche Ostseeküste erstrecken sich zwischen Lübek und Kiel (einschließlich der Insel Fehmarn). Die Küste präsentiert sich Touristen an vielen Stellen als Steilküste. Es dominieren aber auch oftmals relativ lange Strände. Hier kann man im Hochsommer optimal hineinwaten und im angenehmen Wasser schwimmen. Natürlich laden die weiten Strände auch zum ausgiebigen Sonnenbaden ein. Entlang der Ostseeküste findet man viele Ostseebäder, die im Sommer natürlich auch sehr gut besucht sind. Natürlich findet man auch viele kleine Ortschaften. In diesen geht es zumeist sehr beschaulich zu.
Die deutsche Ostsee bzw. die angrenzenten Regionen haben sehr viel mehr zu bieten als nur Küste und erholsames Strandvergnügen. Die geschwungene Landschaft Schleswig-Holsteins ist sehr besonders. Sie unterscheidet sich erheblich von der viel flacheren Nordseeküste des Bundeslands. Vor allem im Frühsommer lädt der Landstrich zum Wandern und Fahrradfahren ein. In dieser Zeit erstrahlt mehrere Wochen das intensive Gelb der vielen Rapsfelder und bietet einen unvergeßlichen Anblick. Die anspruchsvolle Hügellandschaft bietet auch für Auto- und vor allem Motorradfahrer viel Abwechslung und interessante Touren. Die Ostseeküstenlandschaft des Bundeslandes Schleswig-Holstein prägen im Gegensatz zur flachen Nordseeküste sanft geschwungene Hügel und Täler.
Im südlichen Bereich der Ostsee dominieren vor allem Förden, Bodden und Buchten. Weiter nördlich prägen wiederrum die Schären- und Kliffküsten das wunderschöne Landschaftsbild. Vor den schwedischen Metroplolen Göteborg und Stockholm finden sich weit ausgedehnte Schärengärten. Auf den Inseln Rügen und Gotland lassen sich spektakuläre Kliffkanten besichtigen.
Wetter auf Gotland
Flora & Fauna
Die deutsche Ostseeküste gilt als Lebensraum und Rückzugsgebiet zugleich für eine Vielzahl bedrohter Tierarten. Einige Landesteile stehen mittlerweile unter strengem Naturschutz, um die herrliche Ostseelandschaft dauerhaft erhalten zu können. Außerhalb der Brutzeit der verschiedenen Vogelarten sind die zahlreichen Naturschutzgebiete der Ostseeküste für Touristen begehbar. Die meisten Naturschutzgebiete sind auch gut durch Wanderwege erschlossen. Großer Beliebtheit erfreut sich die Vogelschutzstation Graswarder bei Heiligenhafen. Aber auch das Wasservogelreservat Wallnau in Westfehmarn steht bei Urlaubern hoch im Kurs. Sowohl die Vogelschutzstation Graswalder als auch das Wasservogelreservat Wallnau bieten unter der Woche mehrmals täglich eigene Führungen an.
In Küstennähe gehört den vielfältigen Vogelarten die Lufthoheit. Die vielen Volgeschutzgebiete bieten den bedrohten Arten einfach ideale Bedingungen zum Leben. Sogar der beeindruckende Seeadler brütet wieder in einzelnen Regionen in Küstennähe. Der Seeadler baut sein großes Nest oftmals weit abgelegen auf alten Buchen. Der Weißstorch baut sein Nest dagegen oftmals nahe am Menschen. In den letzten Jahren findet man zunehmend Nester des Weißstorchs in Dörfern auf Schornsteinen oder in alten Scheunen. Die an verschiedenen Orten in Küstennähe vorkommenden Fledermausarten stellen durchaus eine regionale Besonderheit dar. Die Kalkberghöhlen in Bad Segeberg gelten als größtes natürlich vorkommendes Fledermausquartier in Europa. Man findet dort auch eine einzigartige Höhlenkäferart vor. Verschiedene Fischotter leben im übrigen im Naturpark Holsteinische Schweiz. Weniger anziehend als die bereits genannten Tierarten sind die in der Ostsee vorkommenden Quallen. In Abhängigkeit der Strömung und der Windverhältnisse tauchen die Quallen gerne im Hochsommer zur besten Urlaubszeit an der Ostseeküste auf. Die Ohrenquallen sind die häufigste Quallenart, der man in Ufernähe begegnen kann. Das Gift der Ohrenquallen ist allerdings nicht sonderlich stark und daher für den Menschen nicht gefährlich. Bei den sogenannten Feuerquallen sieht es hingegen anders aus. Diese Quallengattung können bei Kontakt mit der Haut verbrennungsartige Symptome hervorrufen und entsprechend für schmerzhafte Ausschläge sorgen.
Die zum Teil überfluteten Salzwiesen sind typisch für einige Landstriche an der Ostseeküste und im speziellen auf Fehmarn. Auf den Salzwiesen gedeihen Pflanzen, die sich mehr oder weniger an den hohen Salzgehalt angepasst haben. Strandastern und Salzbinsen gehören zu diesen Pflanzengattungen. Sandroggen bzw. Sandhafer wachsen auf den schmalen Dünen dahinter. Das sogenannte Silbergras wächst wiederum in Ufernähe. Das durchaus flache Land hinter den Deichen, aber auch die hügelige Moränenlandschaft an den Steilküsten präsentiert sich ansonsten als landwirtschaftlich genutzte Landschaft. Hier findet man fast überall große Wiesen und Felder vor. Das Hinterland der Küste ist aber auch sehr waldreich. Die wiederaufgeforsteten Buchenwälder mit ihren reichen Wildbeständen prägen hier nachhaltig die Landschaft. Verschiedene Wildgehege wie der Erlebniswald Trappenkamp bieten einen tollen Einblick in das Leben der kleinen und großen Waldbewohner.
Seefahrt
Eine der wichtigsten Seeschifffahrtsrouten der Welt verläuft in der Mitte der südlichen Ostsee. Die Rede ist von der Kadetrinne. Die durchaus gefährliche Ostsee-Schifffahrtsroute war in vergangenen Berichterstattungen das ein oder andere Mal im Zusammenhang mit Havarien in den Schlagzeilen.
Für den Schiffverkehr im Baltischen Meer spielen die vielen Fährverbindungen sowie die großen Brücken, die in Skandinavien zum Teil größere Meerengen überspannen, eine übergeordnete Rolle. Der Nord-Ostsee-Kanal ist die meistbefahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße weltweit. Der Nord-Ostsee-Kanal verbindet, wie der Name schon sagt, die Ostsee mit der Nordsee und kürzt so auch den Seeweg über Kattegat (Ostsee) und Skagerrak (Nordsee) ab. Der Kanal führt in Schleswig-Holstein von Kiel nach Brunsbüttel zur Elbe.
Das Baltische Meer ist weiter östlich über die Newa und weiteren Wasserstraßen mit der Wolga, dem Weißen, Schwarzen und dem Kaspischen Meer verbunden. Der Wasserweg Weichsel – Bug – Dnepr-Bug-Kanal – Dnepr und der wesentlich ältere Ossolinskikanal von der Memel an den Dnepr sind auf Binnenschifffahrt ausgerichtet.
Verschmutzung durch die Schifffahrt
Die Binnenschifffahrt hat leider durchaus negative Ausirkungen auf das Ökosystem der Ostsee. Mit dem wachsenden Schiffsverkehr von gewerblichen Frachtschiffen, aber auch der zunehmeden Anzahl an Kreuzfahrtschiffen auf der Ostsee wächst die Emission von Kohlendioxid, Schwefeldioxid und Stickoxiden dramatisch an. Während der Fahrt wird das offene Meer extrem belastet. Während der Hafenliegezeiten betrifft dies die Häfen und selbstverständlich die dortigen Anwohner. Das Problem wird dadurch verschärft, dass die größeren Schiffe große Mengen an Schweröl mit einem sonst nicht zulässigen hohen Schwefelgehalt von 1,5 % (= 15.000 ppm) als Treibstoff verwenden. Zum Vergleich: Handelsüblicher Diesel für heute zugelassene Pkws enthält nur etwa 10 ppm Schwefel.
Um den Umweltschutz in der kommerziellen Seeschifffahrt voranzubringen, haben die Ostseeanrainerstaaten bereits einige Initiativen begonnen. Um die Emissionen während der Hafenliegezeiten zu senken gibt es erste Versuche, die großen Kreuzfahrtschiffe im jeweiligen Hafen verpflichtend an die Stromversorgung des selbigen anzuschließen.
Geschichte
Altertum
Erwähnt wurde das Baltische Meer bzw. die Ostsee erstmals vor ungefähr 2000 Jahren. In der Germania des Tacitus wurde das Meer als Mare Suebicum erwähnt. Der römische Historiker und Senator sah die Ostsee zur damaligen Zeit als Teil des die Erde umgebenden Ozeans an. Bereits zu Zeiten der Antike sind weit verzweigte Handelswege belegt, über die vor allem der begehrte Bernstein, der an der Ostseeküste häufig gefunden wurde, in entlegene Teile des Römischen Reichs transportiert wurde. Neben Bernstein waren inbesondere Pelze und Felle wertvolle Exportwaren. Umgekehrt wurden römische Erzeugnisse wie Keramikwaren, Öl und Wein durch die erschlossenen Handelswege nach Norden transportiert.
Hansezeit
Das Baltische Meer spiele im Hochmittelalter eine bedeutende Rolle als Verkehrs- und Handelsweg in Europa. Die in unmittelbarer Nähe zur Ostsee liegenden größeren Städte schlossen sich zum sogenannten Bund der Hanse zusammen. Die bedeutendsten Hansestädte an der Ostsee und in deren Einzugsgebiet waren Stettin, Danzig Königsberg, Lübeck, Wismar, Stralsund Rostock, Greifswald, Reval, Riga, Memel, und Nowgorod. Die genannten Städte brachten es in dieser Zeit durch ihre bevorzugte Lage unmittelbar am Baltischen Meer zu großem Reichtum.
Wetter in Danzig
Neuzeit
Schweden versucht über die Ostsee hinweg im Dreißigjährigen Krieg Großmachtpläne zu verwirklichen. Einige südlich der Ostsee gelegenen Landstriche gehörten infolgedessen auch viele Jahre später noch zu Schweden. Russland gelang es während den Nordischen Kriegen von Osten her unmittelbaren Anschluss an die Ostsee zu bekommen. Im Mündungsdelta der Newa ließ Zar Peter der Große die neue Reichshauptstadt Sankt Petersburg erbauen. Diese sollte für Russland fortan ein bedeutendes „Tor zur Welt“ darstellen, welches dem Land Wohlstand bringen sollte.
1872 kam es zur bis dato größten Sturmkatastrophe in der gesamten Ostsee. Während dieser Sturmkatastrophe sollen in der Ostsee verschiedenen Überlieferungen zufolge über 650 Schiffe gekentert sein.
Erster Weltkrieg
Gegen Ende des Ersten Weltkrieges waren einige Ostseehäfen von großer geschichtlicher Bedeutung. Schauplatz eines Matrosenaufstandes gegen die russische Revolutionsregierung war die Sankt Petersburg vorgelagerte Festungsinsel Kronstadt. Unter dem Einsatz mehrer Kriegsschiffe wurde die Revolte der abtrünnigen Matrosen blutig niedergeschlagen.
Deutsche Marineeinheiten meuterten in den letzten Kriegstagen in den Häfen von Flensburg und Kiel gegen einen völlig absurden Befehl der Obersten Heeresleitung. Die Flotte sollte in eine militärisch nicht mehr entscheidende Schlacht ausrücken. Diesem Himmelfahrtskommando wiedersetzten sich die deutschen Matrosen erfolgreich. Der Kieler Matrosenaufstand von 1918 weitete sich sogar zu einer Revolution im gesamten Deutschen Reich aus. Dies führte letztlich zum Sturz des Kaisers.
Zweiter Weltkrieg
Im Baltischen Meer wurden während des Zweiten Weltkriegs einige schwere Kämpfe zwischen sowjetischen und deutschen U-Boot & Flottenverbänden geführt. Die Personenschifffahrt war zu Kriegsende nicht mehr möglich, da während des Krieges nahezu die gesamte schiffbare Fläche der Ostsee vermint war. Gleichwohl wurde von der deutschen Kriegsmarine im Jahr 1945 versucht, die in Ostpreußen, Hinterpommern & Kurland eingeschlossenen deutschen Soldaten und einen Teil der vor den Russen fliehenden Bevölkerung über die Ostsee zu evakuieren. Die Versenkung des ehemaligen KdF-Schiffes Wilhelm Gustloff war dabei besonders tragisch. Die Wilhelm Gustloff hatte zum Zeitpunkt der Versenkung nahezu ausschließlich Zivilisten an Bord. Durch die Einwirkung sowjetischer Geschosse sank das Schiff und riss neusten Schätzungen zu Folge etwa 9000 Menschen in den Tod. Passagiere, die nicht unmittelbar durch die Geschosse getötet wurden, sind entweder ertrunken oder im eiskalten Wasser nach kurzer Zeit erfroren. Gemäßen an Menschenleben war die Versenkung der Wilhelm Gustloff die größte Schiffskatastrophe seit Menschengedenken.
Am 2. Mai 1945 griffen Flugzeuge der Royal Airforce den in der Lübecker Bucht liegenden ehemaligen Luxusdampfer Cap Arcona und das Frachtschiff Thielbek an. Über 7.500 Menschen haben dabei ihr Leben verloren. Das besonders tragische war in diesem Zusammenhang, dass es sich an Bord um überwiegend Gefangene aus deutschen Konzentrationslagern handelte.
Nachkriegszeit
Der Kalte Krieg forderte ebenfalls Opfer in der Ostsee. Etwa 5000 Bürger der Deutschen Demokratischen Republik versuchten, über die Ostsee in die Bundesrepublik im Westen zu flüchten. Es haben jedoch lediglich etwa 600 Flüchtende ihr Ziel erreichen können. Viele der Fluchtversuche scheiterten und endeten für die Flüchteten oftmals tödlich in den Fluten. Vielen Flüchtenden diente der Leuchtturm in Dahmeshöved (Ostseeheilbad Dahme) an der der mecklenburgischen Küste als Ziel für ihre Flucht.
Am 28. September 1994 kam es zu einem der schwersten Schiffsunglücke der europäischen Nachkriegsgeschichte. Die Ostseefähre Estonia sank auf dem Weg von Tallinn nach Stockholm. Im Rahmen dieser Katastrophe fanden 852 Passagiere der Estonia den Tod.
In der Ostsee wurden nach dem Zweiten Weltkrieg große Mengen Munition (u.a. Giftgasmunition) zur Entsorgung versenkt. Eine große Gefahr geht noch heute von phosphorhaltiger Munition aus. Nach dem trocken werden können sich bernsteinfarbene Phosphorklumpen bei etwas über 30 Grad entzünden. Diese können dann mit einer Temperatur von bis zu 1300 Grad abbrennen. Löschen kann man, wenn überhaupt, nur noch mit Sand. Laut offiziellen Angaben sind seit Ende des Zweiten Weltkrieges knapp 170 Menschen durch Munitionsreste in der Ostsee zu Tode gekommen. Etwa 250 Menschen trugen zum Teil sehr schwere Verletzungen (insb. Verbrennungen) davon.