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Die Bretagne, eine der beliebtesten Urlauberregionen Frankreichs, befindet sich im Westen des Landes und grenzt an den Ärmelkanal. Rennes, die bretonische Hauptstadt, hat eigentlich so fast gar nichts mit dem Klischee zu tun, das der Bretagne anhaftet: Sie liegt nicht am rauen Atlantik und hat demzufolge weder einen romantischen Hafen noch eine wildromantische Küste und schon gar nicht die typische Ebbe und Flut. Also keine Kulisse für Commissaire Dupin. Und dennoch befindet man sich in Rennes in Breizh, wie die Bretagne auf Bretonisch heißt. Und dennoch ist Rennes mindestens einen (längeren) Besuch wert.
Rennes, die elftgrößte Stadt Frankreichs, trägt den Beinamen „Tor zur Bretagne“. Sie liegt im Osten der Region, rund 70 Kilometer von der Smaragdküste entfernt, und bietet seinen Besuchern historische Sehenswürdigkeiten, Kunst und Kultur, Museen sowie einen ganz besonderen Charme. Als Studentenstadt ist sie sowohl eine moderne als auch durchaus historische Kunst- und Geschichtsstadt.
Trotz der Tatsache, dass es sich hier um eine Großstadt handelt, fehlt Rennes dennoch jegliche Hektik. Vielmehr geht es gerade in der Altstadt mit Kopfsteinpflaster-Gassen und vielen Fachwerkhäusern relativ ruhig zu. Hier fühlt man sich wie auf einer Zeitreise: Zum einen wird man Frankreichs Mittelalter gewahr, zum anderen lebt man – in einem Straßencafé sitzend und das bunte Treiben beobachtend – im Hier und Jetzt. Auch das kulturelle Angebot kann sich sehen lassen und entspricht dem allgemeinen gegenwärtigen Trend. Die architektonische Vielfalt, die von mittelalterlichen Fachwerkbauten über Renaissancehäuser bis hin zu Prachtbauten im klassischen Stil oder gar zu moderner Architektur gereichen, fasziniert nicht nur Architekturinteressierte. Natürlich kann man in Rennes auch prima shoppen oder die typischen bretonischen Crêpes genießen.
Die große Anzahl der Studierenden bestimmen in der Universitätsstadt den Alltag: Rennes ist nicht nur eine historische, sondern auch eine junge und dynamische französische Metropole mit Straßenkunst und Plätzen, auf denen man sich einfach niederlässt und chillt.
Wie es sich für nahezu jede französische Stadt gehört, gibt es auch in Rennes Wasser in Form von Flüssen. So kommt etwa die insgesamt 49 Kilometer lange Ille von Norden und mündet mitten in der Stadt in die Vilaine. Daher übrigens auch der Name des Départements, in dem Rennes liegt: Ille-et-Vilaine. Auch der Canal d’Ille-et-Rance gesellt sich zur Vilaine. Gemeinsam fließen sie dann an der bretonischen Küste in den Atlantik.
Rennes kann auf eine interessante, lange Geschichte zurückblicken. Zu Zeiten des Römischen Reiches, also vom 8. Jahrhundert vor bis zum 7. Jahrhundert nach Christi Geburt war das heutige Rennes unter dem Namen „Condate“ – für „Zusammenfluss“ – bekannt, was auf das Zusammentreffen der beiden Flüsse Ille und Vilaine schließen lässt. Nach und nach ließ sich der Volksstamm Britto aus Großbritannien auf dem Festland nieder, und so kam es, dass über einen längeren Zeitraum hin das keltische Volk der Bretonen in Aremorica (auch Armorika für „vor dem Meer“) – der heutigen Bretagne – sesshaft wurde und die Leute christianisierte. Die patriotischen Bretonen zeigten mehrmals ihre Treue zur Region in verschiedenen Aktionen bis hin zum Erhalt der bretonischen Sprache, die noch heute in Teilen der Bretagne neben der Amtssprache Französisch gesprochen und zelebriert wird. In Rennes jedoch spricht man weniger Bretonisch denn Gallo, einen galloromanischen Dialekt. Auffallend ist, dass seit Ende des vergangenen Jahrhunderts die Straßenschilder in der Region (meistens) zweisprachig sind.
Übrigens nennen sich die Einwohner der Stadt „Rennais“ beziehungsweise „Rennaises“.
Wetterinformationen für Rennes
Nachfolgend finden Sie eine Übersicht zum aktuellen Wetter in Rennes und eine umfassende 14 Tage Wettervorhersage für die französische Stadt.
Wetter heute & 14 Tage Wettervorhersage
Klimadaten für Rennes
Hier finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten Klimadaten für alle Monate mit umfassender Klimatabelle für Rennes in Frankreich.
Klima in Rennes
Im Vergleich zu einigen Küstenstrichen der Bretagne kann man die Wetterlage in und um Rennes herum allgemein als stabil und freundlich bezeichnen. Dennoch liegt die Stadt so nahe am Atlantik, dass der Einfluss des ozeanischen Klimas nicht ganz ausgeschlossen ist. Das macht sich darin bemerkbar, dass in und um Rennes herum nur wenige Temperaturschwankungen vorherrschen, was sich sowohl auf die Tag-Nacht-Unterschiede als auch auf die Differenzen zu den einzelnen Jahreszeiten bezieht.
Gerade im Sommer ist es in Rennes einige Grade wärmer als an der Küste, wo stets ein Wind für Abkühlung sorgt. Zudem ist die Sonnenscheindauer laut Wetteraufzeichnung höher als beispielsweise in Brest an der Küste. Das ganze Jahr über herrscht eine angenehme Luftfeuchtigkeit, was bedeutet, dass es weder zu schwül noch zu trocken ist. Generell jedoch ist in Rennes mit erheblichen Niederschlägen, selbst in den trockensten Monaten, zu rechnen.
Auf die einzelnen Jahreszeiten bezogen sieht das Klima wie folgt aus: Von März bis Mai herrschen vergleichsweise milde Temperaturen. Naturgemäß steigen sie zum Sommer hin, wobei das Département Ille-et-Vilaine, und somit auch Rennes, mit den meisten Sonnenscheinstunden, den höchsten Temperaturen sowie den niedrigsten Niederschlagsmengen der Region punkten kann. Im Sommer ist es also warm, jedoch nicht extrem heiß. Am wärmsten ist der Juli.
Während die Temperaturen im Herbst im Vergleich zum Frühling höher sind, nimmt jedoch die unbeständige Wetterlage immer mehr zu. Die Winter in Rennes sind kühl und im einstelligen Bereich, jedoch so gut wie nie um 0 °C oder sogar im Minusbereich. Es ist mit vermehrtem Regen, jedoch im Prinzip nicht mit Schnee zu rechnen. Während es an der bretonischen Küste teils heftig stürmt, bleibt Rennes davon verschont und kann nur mit weniger starkem Wind dienen. Im Januar und Februar ist das Wetter als sehr schlecht einzustufen.
In Zahlen ausgedrückt bedeutet das laut Wetteraufzeichnungen:
- Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei 11 bis 16 °C. Diese wird normalerweise von Mai bis Mitte Oktober überschritten.
- Die wärmsten Monate sind der Juli und der August mit im Schnitt 18 °C und maximal 23 bis 24 °C am Tag.
- Im Sommer regnet es am wenigsten, jedoch muss selbst im Juli/August mit 6-7 Regentagen gerechnet werden.
- Am kältesten ist es von November bis März, da liegt der Durchschnittswert bei rund 6 °C; der durchschnittliche Tiefstwert befindet sich bei 2 bis 3 °C.
- Der Januar ist der kälteste Monat, die niedrigsten Temperaturen belaufen sich da auf 2 bis 3 °C. Die Höchstwerte liegen bei etwa 8 °C.
- Die durchschnittliche Sonnenscheindauer liegt übers Jahr gerechnet bei knapp über 5 Stunden am Tag. Am häufigsten scheint die Sonne mit 9 Stunden im Juli, gefolgt von je 8 Stunden im Juni und August. Interessant ist, dass während der Zeit von 8 Monaten (März – Oktober) die Sonne 5 und mehr Stunden am Tag scheint. Die niedrigste Sonnenscheindauer ist im Januar und Dezember mit 2 Stunden.
- Die gemessene Luftfeuchtigkeit liegt im Schnitt bei ungefähr 79 bis 81 %. Die höchste Luftfeuchtigkeit wurde für den Dezember mit rund 86 bis 89 % errechnet. Die niedrigsten Werte sind von April bis August mit 77 bis 78 % zu finden.
- In Rennes regnet es übers Jahr verteilt rund 9,8 Tage pro Monat, am meisten im Januar mit 13 und im Dezember mit 12 durchschnittlichen Regentagen. Der wenigste Regen fällt im Juli/August mit im Schnitt 7 Tagen.
- Im Vergleich zu der bretonischen Küste hat Rennes wesentlich mehr Sonnenstunden, ist im Sommer etwa 2 bis 3 °C wärmer und im Herbst/Winter kälter.
Klimatabelle Rennes
Max. Temperatur(°C) | Min. Temperatur(°C) | Sonnenstunden (h/d) |
Regentage (d) |
Niederschlag (mm) |
|
Januar | 9 | 4 | 2 | 11 | 67 |
Februar | 10 | 4 | 4 | 9 | 56 |
März | 13 | 5 | 4 | 9 | 52 |
April | 15 | 7 | 6 | 8 | 47 |
Mai | 18 | 10 | 7 | 9 | 61 |
Juni | 21 | 12 | 7 | 6 | 48 |
Juli | 24 | 14 | 9 | 6 | 46 |
August | 23 | 13 | 8 | 6 | 42 |
September | 21 | 12 | 6 | 7 | 54 |
Oktober | 17 | 10 | 5 | 9 | 65 |
November | 12 | 7 | 3 | 11 | 69 |
Dezember | 10 | 4 | 1 | 11 | 68 |
Beste Reisezeit für Rennes
Theoretisch kann man Rennes das ganze Jahr über besuchen und seinen Spaß haben, da die meisten Aktivitäten sich auf die Stadtbesichtigung beziehen. Will man jedoch zusätzlich ein wenig die Bretagne erkunden und vielleicht sogar an die nahegelegene Küste fahren, so gibt es sicherlich zu priorisierende Monate beziehungsweise Jahreszeiten. Daher wird sich im Folgenden nicht nur alleine auf die Stadt Rennes bezogen sondern auch ein wenig auf die gesamte Bretagne.
Glaubt man den Urlaubsberichten und nimmt die eigenen Erfahrungen hinzu, so sind die Monate Juni, Juli und August die idealste Zeit für einen Trip in die Region. Dann nämlich ist das Wetter am stabilsten, es ist warm und das Stadtleben in den Straßencafés und auf den Plätzen blüht. Zudem finden in dieser Zeit auch die meisten (Openair)-Events und -Feste statt. Allerdings muss man im Sommer auch Abstriche machen: Die Schul- und Betriebsferien hierzulande sowie bei den Besuchern sind in vollem Gange, was volle Unterkünfte, volle Straßen, volle Cafés und volle Plätze sowie teurere Preise nach sich zieht.
Vor- und Nachteile in einzelnen Jahreszeiten
Hier nun ein paar Pro- und Contra-Punkte bezüglich der einzelnen Jahreszeiten – nicht nur auf Rennes bezogen:
Frühling (März-Mai)
Die Tagestemperaturen liegen im Maximum bei durchschnittlichen 12,6 bis 18,4 °C, generell bei 8,1 bis 13,2 °C, und auch die Regenwahrscheinlichkeit ist mit durchschnittlichen 8-10 Tagen im Monat vergleichsweise moderat. Also durchaus angenehm für eine Stadtbesichtigung. Auch wer einen Abstecher an die Küste machen möchte, ist mit dem Frühjahr gut beraten. Allerdings ist das Baden im Meer eher etwas für Hartgesottene oder für einen dicken Neoprenanzug, da sich die Wassertemperatur im März bei rund 9°C-10°C, im April bei 11°C und im Mai bei im Schnitt 13°C bewegt.
Von Vorteil ist, dass viele der im Winter geschlossenen Restaurants, Cafés oder Campingplätze langsam – spätestens jedoch an Ostern – wieder öffnen. Die vergleichsweise milden Temperaturen führen jedoch auch dazu, dass die Unterkünfte wieder mehr gefragt sind.
Sommer (Juni-August)
Jetzt ist Hauptsaison in der Bretagne und in Rennes. Das gilt vor allem für die Monate Juli/August. Sowohl Rennais und Rennaises als auch die Besucher aus aller Herren Länder haben Ferien beziehungsweise Betriebsurlaub, was den Ansturm auf Unterkünfte, Restaurants, Cafés und Sehenswürdigkeiten sowie Museen enorm erhöht. Natürlich spielen gleichzeitig auch die höheren Temperaturen – in der Regel zwischen durchschnittlich maximal 22 bis über 23 °C – eine große Rolle. Vor allem dann, wenn man einen Ausflug ans Meer plant, obwohl es in Rennes stets beinahe 2 °C wärmer ist als beispielsweise in Saint-Malo an der Küste.
So richtig heiß wird es in der Bretagne übrigens so gut wie nie. Das mit dem Baden im Meer will auch im Sommer gut überlegt sein: Je nach Lage und Wassertiefe misst das Wasser im Atlantik durchschnittlich minimal 15 °C und maximal 19 °C.
Das gesamte Département Ille-et-Vilaine und somit auch Rennes verzeichnet im Sommer die wenigsten Niederschläge sowie die meisten Sonnenstunden in der ganzen Bretagne. Wenn das kein Argument für einen Trip in die bretonische Hauptstadt ist!?
Herbst (September-Oktober)
Zunächst das Beste: Ab Mitte September ist wieder für jeden Einzelnen mehr Platz in den Museen, Unterkünften etc., denn die Ferien gehen zu Ende und viele Touristen reisen ab. Außerdem sinken langsam auch wieder die Preise. Die Temperaturen bewegen sich am Tag gerade im September noch um angenehme 20°C herum. Auch im Oktober lässt es sich mit rund 16°C weiterhin gut aushalten, am Meer jedoch wird es langsam stürmisch und das berühmte, typisch bretonische Wetter setzt ein. Echte Bretagne-Fans wissen aber auch das zu lieben. Gleichzeitig nehmen die Regentage sowohl in Rennes als auch an der Küste wieder zu.
Winter (Dezember-Februar)
Wer im Winter nach Rennes reist, ist als Tourist eher in der Minderheit. Wen das, sowie das eher ungemütliche, unbeständige Wetter nicht stört, der kann es genießen, denn auch Urlaub im Winter in Rennes und in der Bretagne hat seine guten Seiten. Dazu zählt, dass die Preise für Unterkünfte nochmals sinken – allerdings mit der Negativseite verbunden, dass nicht alle geöffnet haben. Wettertechnisch besonders ungemütlich ist es im Dezember/Januar: Die Temperaturen sind nur noch einstellig (teils bereits auch schon im November) und es regnet viel. An der bretonischen Nordküste toben sich Stürme und Regen so richtig aus, an der Südküste hingegen ist es etwas ruhiger. Bretagne-Fans nennen es „wildromantisch“.
Die Adventszeit sowie der Weihnachtsmarkt sind in Rennes sehr zu empfehlen, und einem Museumsbesuch steht natürlich auch im Winter bei schlechtem Wetter nichts im Wege.
Feste, Festivals & Events
Bretonen – Ein echter Bretone bezeichnet sich nicht als Franzose! – wissen zu feiern. Dazu gehören echte bretonische Musik mit typischen Tänzen sowie zahlreiche bretonische Spezialitäten wie Crêpes und Meeresfrüchte.
Die bretonische Musik hat eine eigenständige Tradition und überhaupt nichts mit französischen Chansons zu tun. Sie ist keltischen Ursprungs und klingt für „ungeschulte“ Ohren beim ersten Anhören eher monoton. Neben dem typischen Gesang gehören überlieferte Instrumente wie le Bombarde, ein Holzblasinstrument, sowie le Biniou, der Dudelsack, dazu. Zur Musik werden traditionelle Tänze in Gruppen – manchmal auch alleine und immer mehr Tänzer gesellen sich dazu – getanzt. Derartige Tanz- und Gesangseinlagen sind keineswegs nur zu touristischen Zwecken da, vielmehr werden sie auch heute noch in der Bretagne gelebt.
Solche Tanz- und Musikvorstellungen kann man zu sehr unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten miterleben. Manchmal sind sie sogar ganz spontan. Andere Veranstaltungen und Festtage setzen bestimmte Zeiten voraus, um die Stadt Rennes zu besuchen. Hier eine kurze Aufzählung der wichtigsten Ereignisse:
- Découvrez le tableau „Coquecigrues“, ein Event von Januar bis März mit Darstellender Kunst wie Theater, Geschichtenerzählern und Konzerten sowie Ausstellungen alter Spitzenarbeiten
- La foire Internationale de Rennes, eine große Messe mit allen möglichen Produkten verschiedenster Art, in der letzten Woche im März, im Messegelände, nahe des Flugplatzes, außerhalb der Stadt
- das Festival Mythos, ein Festival der Künste & der Reden, als Art Frühlingsfest für die ganze Familie, 10 Tage im April mit Konzerten, Gastronomie, Theater & Geschichten und „Fantazio“ (Fantastisches)
- Filmfestival im Februar, jährlich wird eine andere Weltstadt präsentiert
- Rock ’n Solex, ein im Mai stattfindendes, von Studenten organisiertes großes Festival auf dem Campus de Beaulieu mit verschiedenen Solex-Rennen (alte Mopeds) sowie Konzerten unterschiedlicher moderner Musikrichtungen sowie verschiedene weitere Aktivitäten
- La Grande Braderie de Rennes, ein großer Trödelmarkt am ersten Tag des Sommerschlussverkaufs in den Straßen der Stadt
- les Tombées de la nuit, mit täglich viel Theater-, Musik- &Tanzaufführungen, Straßenkünstlern wie beispielsweise Jongleuren und Akrobaten, in der Juli-Woche, drinnen und draußen ab der Abenddämmerung
- Transats en ville, verschiedene kostenlose Abendveranstaltungen im Juli auf dem Rathausplatz
- Sinfoniekonzerte im Freien im späten August
- Marché aux puces, großer Trödelmarkt längs des Saint-Martin-Kanals im September
- Festival Gourmand/Fête de la Gastronomie Anfang Oktober, Koch-Shows und Kochwettbewerbe sowie Workshops von und mit Spitzenköchen und Meister-Pâtissiers, Verkostung verschiedener bretonischer Spezialitäten
- Mettre en Scène im November, (Nachwuchs)Künstler zeigen ihr Können bezüglich Tanz & Theater
- Les Transmusicales, drei Tage im Dezember, ein wichtiges, international bekanntes Musik- und Straßenkunstfestival für Rock, Pop, Techno u.v.m., zu dem Künstler und Besucher aus aller Welt kommen; oft werden hier Künstler – wie beispielsweise Nirvana – entdeckt und anschließend berühmt
Fazit: Wer Wert auf beständiges Wetter legt, sollte im Sommer nach Rennes – und ins Küstengebiet der Bretagne – fahren. Wem „Schietwetter“ nichts ankann und wer kein besonderes Event oder Fest erleben möchte, dem stehen 365 Tage im Jahr für seinen Rennes-Urlaub zur Verfügung.
Sehenswertes in der bretonischen Hauptstadt Rennes
Rennes wartet mit zahlreichem Sehenswertem aus Kunst, Kultur und Landschaft auf. Besonders schön ist natürlich die mittelalterliche Altstadt mit den herrlich bunten Fachwerkhäusern. Auch die zahlreichen Plätze, wo das bunte, typisch französische beziehungsweise bretonische Treiben vorherrscht, muss man miterlebt haben. Zentraler Platz der Stadt ist die rechteckige Place de la Mairie, der Rathausplatz. Neben Fußgängerzone und zahlreichen Geschäften befinden sich hier in der Nähe etliche Bars, Cafés und Restaurants sowie das Rathaus – ein imposantes Gebäude aus dem 18. Jahrhundert mit einem mittig sitzenden Uhrturm, den die Renaisses „le Gros“ (der Dicke) nennen – und das Opernhaus. Einst stand hier die Guillotine.
Einer der lebendigsten Plätze dürfte die Place Sainte-Anne sein, wo unter anderem die schöne Basilique Notre-Dame-de-Bonne-Nouvelle de Rennes zu finden ist. Die Place du Champ-Jacquet ist mit ihren hohen, schrägen und bunten Fachwerkbauten Motiv zahlreicher Postkarten und Urlaubsfotos. Einst vor den Toren der Stadt gelegen sowie Schauplatz von Ritterkämpfen und Hinrichtungen im Mittelalter war die heutige Place des Lices. Mittels einer Treppe gelangt man vom oberen Teil des Platzes zum unteren und somit zur Markthalle, wo es die köstlichsten, frischen Sachen gibt, die die gute bretonische Küche benötigt. An manchen Tagen ist um die Halle herum eine Erweiterung des Marktes mit zahlreichen weiteren Ständen zu finden.
Zu nennen wäre beispielsweise auch noch die Place de la République mit dem einstigen Palast der Handelskammer und die Place du Parlement-de-Bretagne mit dem beeindruckenden Parlament der Bretagne aus dem 17. Jahrhundert, mit Stuck, Wandgemälden und vergoldeten Statuen auf dem Dach.
An der Place Sainte-Anne befinden sich die Basilique Saint-Aubin en Notre-Dame de Bonne-Nouvelle und das Jakobinerkonvent – Le Couvent des Jacobins – sowie knapp einen Kilometer östlich das Benediktinerkloster Saint-Melaine mit der Kirche Notre-Dame-en-Saint-Melanie und dem angrenzenden Parc du Thabor.
Natürlich besitzt Rennes jede Menge an Sakralbauten, die häufig reich verziert sind und eine interessante Geschichte haben. Viele von ihnen wurden während der Französischen Revolution zweckentfremdet oder gar zerstört oder fielen während des 2. Weltkrieges den Bombardierungen zum Opfer und mussten jeweils wieder aufgebaut werden. Hier eine kurze Aufzählung der wichtigsten Gotteshäuser der Stadt:
- die Cathédrale Saint-Pierre de Rennes, im Zentrum, nahe des Places de la mairie, mit verschiedenen Bauzeiten, Zerstörungen und Abrissen, zahlreiche Verzierungen, wunderschöne Kuppel, imposante fünfgeschossige Glockentürme, etwa 20 Säulen im Inneren mit ionischen Kapitellen
- la Basilique Saint-Sauveur de Rennes, schöne, kleine gotische Basilika im Barockstil im Stadtzentrum, erstmals erwähnt wurde eine Kapelle gleichen Namens im 12. Jahrhundert, das heutige Gebäude stammt aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts
- Notre-Dame-en-Saint-Melaine, eine eher schlichte Kirche nahe des Parc du Thabor, interessante Geschichte, ursprünglich aus dem 11. Jahrhundert, nach der Aufhebung des dazugehörigen Klosters Pfarrkirche, dann Kathedrale und schließlich wieder Pfarrkirche
- Église du Thabor, kleine protestantische Kirche neben gleichnamigem Park
- Église Saint-Germain-de-Rennes, Pfarrkirche im Zentrum nahe der Vilaine, im gotisch-flämischem Stil, Baubeginn 15. Jahrhundert
- Église Toussaints, barocke Pfarrkirche südlich des Musée des Beaux-Arts und der Vilaine, Baubeginn 1624 – Bauende 1651
- Église Saint-Aubin en Basilique Notre-Dame de Bonne Nouvelle, gegenüber des Convents der Jakobiner, ursprünglicher Baubeginn 1884, wurde mangels Geldes 1904 unterbrochen und 1904 mehr oder weniger fertiggestellt, Stil: neogotisch
- Église Sainte-Thérèse-de-Rennes – offiziell Église Sainte-Thérèse-de-l’Enfant-Jésus –, helle, interessante Kirche im Süden der Stadt, im Art-Deco-Stil mit bemerkenswerten Mosaiken und Gemälden, Bauzeit: 1934-1936
- Église Saint-Étiennen nahe des Canal d’Ille-et-Rance, eine der ältesten Kirchen der Stadt aus dem Jahre 1676, klassische Architektur
- Église Saint-Martin, im Norden der Stadt, Kirche im klassischen Stil, 1933 erbaut, 1943 durch die amerikanische Luftwaffe zerbombt und 1950/51 wieder aufgebaut
- Chapelle Saint-Yves, altes Gebäude, ursprünglich aus dem 15. Jahrhundert, südlich der Kathedrale, Kapelle des alten Krankenhauses gleichen Namens, heute Ausstellungsraum
Weitere nennenswerte Sehenswürdigkeiten sind neben den bereits erwähnten Plätzen, den Sakralbauten, dem Rathaus, dem Palast des Parlaments der Bretagne und dem Opernhaus vor allem die Portes Mordelaises aus dem 15 Jahrhundert. Sie liegen in der historischen Altstadt, nahe des Kanals und der Place des Lices, wirken wie ein Teil eines kleines Stadtschlosses mit Zugbrücke und zwei Türmen, sind jedoch die Reste der einstigen Stadtmauer und der Haupteingang zur Stadt. Ganz in der Nähe befindet sich die Tour Duchesne, ein Turm – ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert – der heute in ein Hotel integriert ist. Weitere Zeitzeugen sind in der Umgebung Reste der alten Stadtmauer aus dem 3. Jahrhundert. Wer sich ein wenig abkühlen mag und sich dennoch an der Geschichte Rennes erfreuen möchte, besucht das historische, immer noch in Betrieb befindliche Piscine Municipale Saint-Georges aus dem Jahre 1925 zwischen historischem Zentrum und dem Parc du Thabor. Besonders schön ist der Art-Deco-Pool.
Apropos Park: In der Stadt Rennes soll es 28 Parks geben, was wieder einmal dafür spricht, dass man sich auch in einer Großstadt durchaus erholen und frische Luft genießen kann. Der beliebteste, größte und bekannteste ist der ganzjährig geöffnete Parc du Thabor, der sogar als einer der schönsten des ganzen Landes gilt. Er hat fast alles, was das Herz von Jung und Alt begehrt: einen botanischen Garten, einen Rosengarten, einen Garten im französischen Stil, zahlreiche Wasserfälle, blühende Blumenbeete, uralte Bäume, eine Orangerie, Spielplatz, Karussells und mehr. Die „Grüne Lunge“ Rennes hat seinen Ursprung im Klostergarten der Benediktinerabtei Saint-Melaine und ist heute ein Treffpunkt vieler Einheimischer und Touristen.
Eine Sehenswürdigkeit der besonderen Art ist die nicht einmal 100 Meter lange Rue Saint-Michel de Rennes – im Volksmund bekannt als „Rue de la Soif“, übersetzt „Straße des Durstes“ –, die zwei Gesichter hat: Tagsüber kann man die traditionellen Fachwerkhäuser bestaunen, abends jedoch geht hier „die Post ab“. Auf der schmalen Straße findet man etwa alle 7 Meter eine Kneipe – ein französischer Rekord. Diese Feiermeile bis tief in die Nacht hinein hat eine bis mindestens ins Mittelalter zurückliegende Tradition.
Last but not least besitzt Rennes viele interessante Museen. Hier eine stichwortartige Aufzählung:
- Musée de Bretagne: südlich des historischen Zentrums und in der Nähe des Hauptbahnhofes, im Le Champs Libres – einer Nachahmung des berühmten Centre Georges-Pompidou in Paris –, futuristisches Äußere & historisches Innere, Zeitreise durch die Geschichte der Bretagne, prähistorische Dinge, antike Kunstwerke, Goldmünzen, traditionelle Kostüme, Möbel, Haushaltsgegenstände und vieles mehr, mehr als 3.000 Artefakte, moderne Multimedia-Präsentationen, temporäre Ausstellungen zu verschiedenen Themen.
- Espace des Sciences: Wissenschaftszentrum und Planetarium, Familienmuseum in modernem Gebäude südlich der Altstadt, im Kulturzentrum Champs Libres (s.o.), nahe des Bahnhofes, originelle und interaktive Ausstellungen, Multimedia-Präsentationen, Mitmach-Aktionen für Kinder u.v.m.
- Musée des Beaux-Arts (Museum der Schönen Künste): an der kanalisierten Vilaine südöstlich der Kathedrale, Kunstmuseum, seit 1794 geöffnet, Werke des 14. bis 20. Jahrhunderts, Bilder von beispielsweise Rubens oder Picasso, Skizzen von da Vinci und Rembrandt, einige surrealistische Exponate, etwa von Yves Tanguy, und eine Sammlung altägyptischer Antiquitäten
- FRAC Bretagne (Regionaler Fond für zeitgenössische Kunst): im Nordwesten der Stadt am Parc de Beauregard, abwechslungsreiche Sammlung mit rund 4.800 Exponaten von mehr als 600 Künstlern zeitgenössischer Kunst, in sehr futuristischem Gebäude, Gemälde, Skulpturen, Video-Displays und bühnenmäßige Installationen sowie Wechselausstellungen und zahlreiche Veranstaltungen
- La Criée (centre d’art contemporain): Kunstgalerie – Zentrum für zeitgenössische Kunst – am südlichen Ende der historischen Altstadt in den Halles Centrales, ständig wechselnde Ausstellungen, künstlerische Veranstaltungen, Workshops etc., Kunst, die die Grenzen der Kreativität überschreiten, Skulpturen, digitale Kunst, Installationen, Multimedia, Fotografie und mehr lokaler sowie internationaler Künstler, kostenloser Eintritt
- Écomusée du pays de Rennes/ Écomusée de la Bintinais: Ökomuseum/Freilichtmuseum, Bauernhof und Ausstellungsraum am Südrand, 5 Jahrhunderte Geschichte des Bauernhofes Bintinais, Obstgärten, Getreidefelder, Nutztiere wie beispielsweise die bretonischen Chèvres des Fossés, die Janzé-Hühner oder die Ouessant-Schafe, rekonstruierte alte Bauernstuben, Wissenswertes über das landwirtschaftliche Leben der Region vom 16. Jahrhundert bis heute
- 40mcube: westlich der Altstadt, nahe der Vilaine, Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst, Atelier, Ausbildungsstätte & Wohnraum für Künstler
- Eleven Art Gallery: Kunstgalerie nahe der Kathedrale, hauptsächlich zeitgenössische Fotografie, Poster und Postkarten
- Musée des Transmissions – espace Ferrie: eine Art Technikmuseum nordöstlich der Innenstadt am Universitätsgelände, Geschichte der militärischen wie auch der zivilen Telekommunikation, Dauerausstellung in zwei Sparten: historischer & technologischer Raum, Eintritt frei
- La Chapelle Saint-Yves: ständige Ausstellung in der Kapelle des einstigen „Hôtel Dieu“ aus dem 15. Jahrhundert, Geschichte der Stadt, südlich der Kathedrale
Und wer jetzt noch etwas besonders Schönes erleben möchte, der sollte in seinem Zeitplan den Samstagmorgen in der Zeit von 5 Uhr bis 14 Uhr dick notieren: Dann nämlich ist auf dem Marché de Lices an der gleichnamigen Place des Lices ein Markt mit 400-jähriger Tradition. Nicht EIN Markt, sondern der zweitgrößte Frankreichs. Mehr als 300 Marktbestücker bieten lokale sowie regionale Produkte und anderes feil. Selbstverständlich können hier auch gleich vor Ort die leckeren bretonischen Spezialitäten wie Crêpes, galette-saucisses, Austern und vieles mehr verköstigt werden. Straßenmusik findet ebenso statt.
Wer noch nicht genug Markt hat, kann in Les Halles Centrales täglich den Marché couvert à la Criée mit leckeren Lebensmitteln oder jeden ersten Sonntag im Monat ganztägig den Marché à Manger, eine Art Street Food Markt mit bretonischen Spezialitäten, besuchen.
Zum Abschluss noch zwei Besonderheiten:
- Rennes kann man mit VéloSTAR & Audioguide entdecken. Beim Touristenbüro- OTSI/Office de Tourisme – sind Audioguides erhältlich, die einem zu den wichtigsten Punkten der Stadt führen und mit Infos versorgen. Das VéloSTAR, ein Fahrrad, ist an verschiedenen Stellen, beispielsweise am Bahnhof, auszuleihen. Näheres dazu erfährt man beim Abholen des Audioguides.
- Wie in vielen großen französischen Städten, so bekommt man auch in Rennes auf Nachfrage einen City Pass. Hiermit gibt es bei Sehenswürdigkeiten wie Museen, Schlössern etc. entweder ermäßigten oder gar freien Eintritt. Aber auch kulturelle Veranstaltungen werden teilweise mit dem City Pass preislich bevorzugt behandelt. Hin und wieder erhalten City-Pass-Inhaber auch Führungen, Fahrradverleih und ähnliche Dienstleistungen vergünstigt, selbst manche Cafés, Restaurants oder Geschäfte bieten einen Rabatt an. Das Beste natürlich ist, dass die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos benutzt werden können. Den Pass erhält man für 24, 48 oder gar 72 Stunden, er ist personenbezogen. Zu bekommen ist er entweder online oder im Touristenbüro. Näheres unter www.tourisme-rennes.com/fr/citypass, jedoch leider nicht in deutscher Sprache.
Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung
Prinzipiell ist es bei einer Städtereise mit dem alleinigen Besuch Rennes getan, und selbst seinen kompletten Urlaub könnte man hier verbringen. Wenn man jedoch eine Woche und mehr Zeit hat, sollte man sich vielleicht doch überlegen, ob nicht der ein oder andere Ausflug in die nahe oder weitere Umgebung lohnenswert wäre… zumal das Meer ja auch nicht wirklich weit entfernt ist und die typische Bretagne mit zahlreichem Sehenswertem wartet.
Hier eine kleine Auswahl interessanter Ausflugsziele, die in einer Tagestour bewältigt werden können. Dazu ein paar wichtige Infos sowie in Klammern die ungefähre Entfernung – je nach Route:
- Le pont à bascule de l’écluse de Cicé (ca. 12 km): mit Fahrrad oder zu Fuß, künstlicher Kanal der Vilaine, Schleuse mit Klappbrücke
- Le Boël & la vallée de la Vilaine (ca. 20 km+): schöne Rad- und Wanderroute mit fantastischen Aussichten, eine der ältesten Mühlen in der Umgebung (1652), einstige Route du Sel (Salzstraße), Kajak- & Kanufahrten möglich, Picknickplätze
- Vitré (ca. 40 km): Ort mit schöner Altstadt und Stadtmauern, Fachwerkhäuser, schöne Kirche und wunderschönes Schloss aus dem Jahre 1.000 in seinem Ursprung (in der heutigen Form aus dem 13. Jahrhundert)
- Wald von Brocéliande (ca. 43 km): Wald der Legende vom Zauberer Merlin, von König Artus und Ritter Lancelot, Brunnen von Barenton mit magischen Blasen
- Vitré (ca. 43 km): romantische, mittelalterliche Stadt mit engen Gässchen und Fachwerkhäusern, mittelalterliches Château
- La Roche-aux-Fées/Essé (ca. 46 km): mit Mythen belegter Feenfelsen, Frankreichs größter Dolmen, bestehend aus 40 teils gigantischen Steinblöcken
- Dinan (ca. 50-60 km): auf dem Weg zum Meer, Städtchen auf einem Hügel über der Rance, schöne historische Altstadt mit beeindruckenden Fachwerkhäusern, Château aus dem 14. Jahrhundert, 2,6 km lange Stadtmauer, Uhrturm – die Tour de l’Horloge –, kleiner idyllischer Hafen
- Fougères (ca. 52 km): mittelalterliche Stadt, romantische Gässchen, Fachwerkhäuser, mittelalterliche Burg (Château de Fougères), Spaziergang auf den Stadtmauern möglich
- Saint-Malo (ca. 70 km): wunderschöne Hafenstadt auf einer Art Halbinsel am Ärmelkanal, alte Stadtmauer auf der man die Altstadt umrunden und fantastische Blicke genießen kann, Hafen, zahlreiche historische Sehenswürdigkeiten und einige Strände, bei Ebbe kann man zu Fuß durchs Meer auf die Insel Grand-Bé gehen
- Rothéneuf (ca. 73 km): am Meer, Les Rochers Sculptés – verwitterte, skurrile Steinköpfe eines halbseitig gelähmten Pfarrers – an der Felsküste
- Saint Lunaire (ca. 76 km): kleiner Küstenort, zwei breite Sandstrände
- Cap Fréhel (ca. 95 km): auf einer Halbinsel, gegenüber der Insel Jersey, ein 70 m über dem Meer thronender Felsen mit fantastischem Panorama und Leuchtturm (Phare du Cap Fréhel), Vogelfelsen mit Papageientaucher u.a. Vogelarten, wunderschöne Küstenwanderung über ca. 8 km auf schmalen Pfaden zum Fort La Latte
- Cancale (ca. 72 km): wunderschöner kleiner Küstenort, bekannt für die Austernzucht
- Mont-Saint-Michel (ca. 70-80 km): weltberühmte, 709 gegründete Klosterinsel in der Normandie (!), rund 1 km vom Festland entfernt, Pilgerstation auf dem Jakobsweg, Bucht und Burg sind UNESCO-Weltkulturerbe, einstiger Damm existiert nicht mehr, stattdessen eine 760 m lange Stelzenbrücke, vom ca. 2,5 km entfernten Besucherparkplatz zu Fuß, mit der Kutsche oder dem kostenlosen Shuttle-Bus (Navette) zur Insel, Klosteranlage, enge wildromantische Gässchen, alte Häuser auf einem Felsen in der gleichnamigen Bucht im Wattenmeer, Achtung: Touristenattraktion mit Stoßzeiten, in denen kaum noch ein Durchkommen ist!
Bleiben noch die Besuche der Steingiganten, die für die Bretagne so berühmt sind. Etwa 4.500-4.000 vor Christi fingen die prähistorischen Bewohner der heutigen Bretagne damit an, Steine zu behauen und in bestimmten Formationen an bestimmten Orten aufzustellen. Die Dichte der Dolmen, Menhire und Steinkreise ist in Europa nirgendwo so extrem wie hier.
Der 9,50 m hohe Menhir vom Champ-Dolent bei der Ortschaft Dol-de-Bretagne liegt nur etwa 50-60 km von Rennes entfernt und ist einen Besuch wert. Die etwas mehr als 40 km entfernten Dolmen bei Vitré – La Roche-aux-Fées – wurden ja bereits erwähnt. Alle anderen sind wesentlich weiter entfernt und nichts für einen Tagesausflug.
Die weiteren typischen Sehenswürdigkeiten der Bretagne sind die Calvairs, ein oft wahrhaft sakrales Kunstwerk, das – normalerweise in einem umfriedeten Pfarrbezirk – die Passion Christi sehr detailliert darstellt. Vielleicht sieht man den ein oder anderen, wenn man durch kleine bretonische Dörfchen fährt, die größeren bekannten jedoch liegen weiter von Rennes entfernt. Der nächste dürfte Le Calvaire de Pont-Château im gleichnamigen Ort, knapp 100 km südwestlich von Rennes, sein.
Unterkünfte in Rennes
Gleichgültig, ob für einen Kurztrip oder einen längeren Aufenthalt in Rennes, eine passende Unterkunft muss in jedem Fall her. Diese sollte natürlich nicht nur bequem und ortsnah sein, sondern für jeden einzelnen Besucher der Stadt auch noch dessen weiteren Ansprüche erfüllen. Das ist durchaus möglich. Problematisch ist nur, dass man bei einem derartig großen Angebot die Qual der Wahl hat. Rennes hat nämlich für jeden Geschmack sowie für jeden Geldbeutel die passende Unterkunft. Angefangen vom einfachen, preiswerten Hotel über die Luxusklasse, vom Gästezimmer übers Appartement bis hin zur Ferienwohnung, sogar der Campingplatz ist ebenso eine Option wie die Jugendherberge. Einige Unterkünfte liegen sehr zentral, andere eher am Stadtrand oder etwas außerhalb. Natürlich unterscheiden sie sich auch in den Dienstleistungen wie beispielsweise Verköstigung oder Wellness. Einige bieten kostenloses WLAN – französisch WiFi – an, bei anderen muss man bezahlen. Auch das Mitbringen von Hunden ist in einigen Unterkünften kein Problem.
Hier eine kleine Auswahl verschiedener Unterkunftsmöglichkeiten:
Hotels in Rennes
Der klare Vorteil eines Hotels ist der, dass man sich um (fast) nichts zu kümmern braucht. Der Nachteil ist, dass man meist nur auf ein Zimmer beschränkt ist und sich – bei Voll- oder Halbpension – nach den Essenszeiten richten muss. Wer jedoch die Unterbringung in einem Hotel bevorzugt, dem stehen in Rennes etliche unterschiedliche zur Verfügung. Alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Daher nur eine kleine Auswahl:
- Hôtel des Lices: 3-Sterne-Hotel in der Altstadt, nahe der Kathedrale, viele Zimmer mit Balkon, Bio-Frühstücksbuffet, 24-Stunden-Sicherheitspersonal
- Mercure Rennes Centre Parlement: 4-Sterne-Hotel nahe des Vilaine-Kanals, ruhig gelegen, Fitness-Center, Unterhaltungs- und Familienangebote, kostenlose alkoholfreie Getränke
- Balthazar Hôtel and Spa MGallery Rennes: zentral gelegenes 5-Sterne-Luxushotel, modern eingerichtet, Suiten mit Terrassen, 24-Stunden-Zimmerservice, Spa mit Innenpool, Sauna & Whirlpool, Fitnessstudio
- L’Hôtel Première Classe Rennes: ca. 6 km von der Innenstadt entfernt im südlich gelegenen Vorort Chantepie, einfache Zimmer, All-you-can-eat-Frühstücksbuffet möglich
- Garden Hôtel Rennes: zentrumsnah, elegantes Hotel in einem farbenprächtigen Fachwerkhaus, Garten/Terrasse, Appartements & Suite, Aufzug, Frühstücksbuffet mit regionalen Produkten
- Hôtel Kyriad Rennes Centre: gegenüber des Bahnhofs, farbenfrohe Zimmer/Dekors
- Marnie & Mister H: Bed & Breakfast in einem Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert, im Zentrum, Innenterrasse mit Sitzgelegenheit, Frühstück auf dem Zimmer
Apartment-Hotels in Rennes
Wer ein Apartment-Hotel sucht, sucht eine Mixtur aus Ferienwohnung und Hotelleben. Die ideale Unterkunft für Familien sowie Reisende mit Freunden oder Pärchen.
- Aparthotel Adagio Access Rennes Centre: nahe des Zentrums, freundlich und hell eingerichtete Studios mit guter Ausstattung, Frühstücksbuffet im Speisesaal
- Appart’City Rennes Ouest: in einer Allee, ca. 3-4 km westlich der Innenstadt, nahe U-Bahn-Station, modernes Haus mit moderner Einrichtung, teils mit Balkon oder Terrasse
- Appart’City Rennes Saint-Grégoire: modernes Gebäude mit zeitlos eingerichteten Appartements, im Norden der Stadt, in einem Geschäftsviertel, ca. 4 km vom Zentrum entfernt, nahe des Canal Saint-Martin, Appartements für bis zu 6 Personen
- Appart’City Rennes Beauregard: am Park de Beauregard, ca. 4-5 km westlich des historischen Zentrums, Bushaltestelle und Einkaufszentrum in der Nähe, modernes Apart-Hotel mit hellen modernen Zimmern, Frühstücks- und Textilreinigungsservice
- Le Pavillon Rennais: 2-3 km nordöstlich der historischen Altstadt, 5 Einzelwohnungen in hübschem Haus, gemütliches Ambiente, Garten & Fahrradverleih, Restaurants und Geschäfte in der Nähe
Gästezimmer in Rennes
Wer Gästezimmer bevorzugt, findet diese in gemütlicher Atmosphäre, häufig sogar mit den Vermietern unter einem Dach wohnend, was gleichbedeutend mit Kontakt zu den Einheimischen sein kann.
- Château de la Villedubois: Wohnen in Zimmern & Suiten im historischen Schloss in Mordelles, ca. 14 km westlich von Rennes, seit 400 Jahren in Familienbesitz, familiäre Führung, Parkanlage, Sonnenterrasse, Spielplatz, Einrichtungen einem Schloss würdig, kostenloser Fahrradverleih, Frühstück
- KastellRen: 5 modern eingerichtete Zimmer mit Küchenzeile & Bad mit Dusche, in altem Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert, ca. 3 km von der Innenstadt entfernt, viel Natur, Garten, Wandermöglichkeiten
Ferienwohnung/Ferienhaus in Rennes
In einer Ferienwohnung gibt es viel Platz, selbst für große Familien oder mehrere Freunde. Hier kann man sich frei entfalten und wie daheim fühlen. Ein Ferienhaus ähnelt einer Ferienwohnung, nur ist man hier einziger Gast, da man ein komplettes Haus – meistens mit Garten – hat. In Städten sind Ferienhäuser in der Regel am Stadtrand meist jedoch sogar außerhalb der Stadt zu finden. Selbstverpflegung ist sowohl in Ferienwohnungen als auch in Ferienhäusern selbstverständlich.
- Breizh Cocon: modern & geschmackvoll eingerichtete Wohnung in altem Fachwerkhaus in der Fußgängerzone der Altstadt, sehr komfortabel, kleine Terrasse
- Maison Castellio by Cocoonr: Ferienhaus mit 3 Schlafzimmern für max. 6 Personen, ca. 2,3 km von der Altstadt entfernt, Garten & Terrasse, liebevolle Einrichtung
- Les Trois Rois – Duplex Familial de Charme: Ferienwohnung mit 3 Schlafzimmern & 2 Badezimmern im Stadtzentrum, modern und liebevoll eingerichtet
- Les Gîtes de Bécherel: Ferienhäuser im ca. 30 km entfernten Bécherel, typische kleine Ferienhäuser, ruhige Lage in kleinem charmantem Ort, für 4 Personen
- Gîte Nature et Contes: Ferienhaus im ca. 30 km entfernten Brocéliande, altes Steinhaus mit uriger Einrichtung, Garten, Grillplatz, sehr ruhig
Campingplätze in Rennes
Leben auf einem Campingplatz ist Geschmackssache, aber wer es mag, der schwört darauf und will (fast) nie mehr anderen Urlaub machen. Bei dieser Art von Unterkunft genießt man nicht nur die absolute Freiheit, man ist auch noch mitten in der Natur. Selbst Stadt-Campingplätze liegen im Grünen. Übernachten kann man entweder im Zelt, im Caravan oder im Wohnmobil, welche man normalerweise selber besitzt oder daheim ausleiht. Viele Campingplätze bieten an, ein voll eingerichtetes Mobilheim, einen Caravan oder ähnliches zu mieten.
- Camping Gayeulles: relativ groß, ca. 4-5 km bis zum mittelelterlichen Viertel, im gleichnamigen Park mit Wald, Teichen und Sportanlagen, gut organisiert, kleiner Laden, bewacht, Busverbindung, ganzjährig geöffnet, Vermietung von komfortablen, gut ausgestatteten Citylodges
- Camping de la Bijouterie: kleiner Platz knapp 30 km nördlich von Rennes in der Gemeinde Feins, am See mit vielen Freizeit- und Wassersportmöglichkeiten, Strandzugang, im Wald, Wanderwege, Vermietung von eingerichteten Holzhütten und Chalets, Fahrradverleih, geöffnet vom 1. April bis zum 31. Oktober
- Camping Municipal de l’étang: etwas mehr als 30 km südöstlich von Rennes in Marcillé-Robert, nahe einiger interessanter Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel die Megalithenstätte La Roche-aux-Fées, ruhige Lage an See und Fluss, ganzjährig geöffnet, Vermietung von einem Chalet, einem Mobilheim sowie zwei Wohnwagen
- Camping Municipal le Vieux Chatel: im mittelalterlichen Städtchen Combourg, etwas mehr als 30 km von Rennes entfernt, in der Nähe zweier Seen, Angelmöglichkeit, Juli/August Animation, Cafeteria & kleiner Laden, Verleih von Mobilhomes, geöffnet von Ende März bis Ende Oktober
Jugendherbergen in Rennes
Für ein kleineres Budget eignet sich das Übernachten in einer Jugendherberge. Hier gibt es meist gute Verpflegung und einige Freizeitangebote, zudem geht es eher locker zu.
- Auberge de Jeunesse de Rennes: in der Nähe der Altstadt, am Kanal, Zimmer für max. 5 Personen, Privatzimmer möglich, Bar/Cafeteria, Fernseh-Raum, Garten, Grill- und Spielplatz, Fahrradverleih
Satellitenbild Rennes
Anreise nach Rennes
Mit dem Flugzeug nach Rennes
Rennes, die Hauptstadt der Bretagne, verfügt mit dem „Aéroport Rennes Bretagne“ über einen internationalen Flughafen. Es muss jedoch beachtet werden, dass es keine Direktflüge zum Airport aus dem deutschsprachigen Raum gibt. Grundsätzlich muss man im „Paris Charles de Gaulle Airport“ leider zwingend umsteigen.
Zur „Place de la République“ in der Innenstadt gelangt man vom Flughafen „Aéroport Rennes Bretagne“ aus mit der Buslinie 57. Am Flughafen sind die bekanntesten Autovermieter mit großen Flotten an unterschiedlichen Mietwagen vertreten: Sixt, Europcar, Avis, Hertz und Enterprise, um nur einige zu nennen. Mitfahrgelegenheiten für Fluggäste vermittelt im übrigen Car-Fly.
Generell kann man jedoch am Flughafen „Paris Charles de Gaulle Airport“ anstelle eines Anschlussflugs nach Rennes auch in den TGV (Hochgeschwindigkeitszug) nach Rennes steigen. Die Direktverbindung via TGV wird sogar dreimal am Tag angeboten. Die Fahrt bis nach Rennes dauert circa 2,5 Stunden. Nimmt man den TGV anstatt eines Anschlussflugs hat man den Vorteil, dass man unmittelbar am Bahnhof in der Innenstadt von Rennes „landet“ und somit keinen Transfer vom Flughafen aus mehr braucht.
Ebenfalls als Alternative bietet es sich an, zum Flughafen Nantes, der sich circa 115 Kilometer südlich von Rennes befindet, zu fliegen. Der Flughafen Nantes wird entgegen dem internationalen Flughafen in Rennes auch von verschiedenen Direktflügen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz angesteuert. Es muss jedoch beachtet werden, dass es am Flughafen Nates leider keine bequeme Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Rennes gibt. Dementsprechend sollte man sich für die Weiterfahrt besser einen Mietwagen organisieren. Die Fahrt mit dem Auto dauert von Nantes bis nach Rennes ungefähr eine Stunde je nach Verkehrslage.
Mit der Bahn nach Rennes
Rennes liegt unmittelbar an der Hochgeschwindigkeitsstrecke aus Paris. Mit dem TGV braucht man dementsprechend nur 1,5 Stunden vom Pariser „Gare Montparnasse“ nach Rennes. Des Weiteren sind es sogar nur knapp 50 Minuten von Le Mans nach Rennes.
Die Verbindung wird ganztägig etwa im Stundentakt angeboten. Eine billigere Alternative ist der Ouigo, der einmal am Tag von Paris-Montparnasse bzw. den Pariser Vororten nach Rennes fährt. Tickets sind an bestimmten Tagen sogar schon für etwa 13 € zu haben!
Mangels Hochgeschwindigkeitsstrecke gibt es aus dem Westen der Bretagne kaum einen Unterschied was die Fahrtzeit zwischen TGV und TER (Regionalexpress) angeht.
Aus Nantes fährt neunmal am Tag ein TER direkt nach Rennes. Die Fahrt mit dem Regionalexpress dauert etwa 1,5 Stunden. Dreimal pro Tag fährt zudem ein TER von Caen in der Normandie (Fahrtzeit circa 3 Stunden) über Saint-Lô (etwa 2,15 Stunden) und Pontorson/Mont-Saint-Michel (knapp 1 Stunde).
Aus Deutschland, Österreich und/ oder der Schweiz kommend, muss man in der Regel in Paris erst einmal umsteigen, wobei man dann auch noch den Bahnhof wechseln muss (vom Gare de l’Est oder Nord zum Gare Montparnasse). Tatsächlich muss man aufgrund dieser Prozedur beispielsweise von Stuttgart nach Rennes etwa 5,5 Stunden Reisezeit einkalkulieren. Reist man von Basel aus dann sind es etwas unter 6 Stunden. Die Anreise von Frankfurt am Main oder Köln beträgt sogar 6,5 Stunden.
Der Bahnhof befindet sich in Rennes im Süden der Innenstadt. Am Bahnhof kann man in die Metro oder verschiedene Buslinien umsteigen.
Mit dem Auto nach Rennes
Die Bretagne in Nordwestfrankreich und somit auch Rennes, die Hauptstadt der Bretagne, erreichen Sie bequem über vier Autobahnen aus allen Himmelsrichtungen. Glücklicherweise gibt es mit „A“ gekennzeichnete und in Frankreich somit oft mautpflichtige Autobahnen nicht in der Bretagne. Hier fährt man immer kostenfrei: auf den zwei- bis vierspurig ausgebauten Nationalstraßen (Kennzeichnung „N“) oder entspannt die Landstraße zwischen Meer und Wäldern entlang.